Wahlprogramm für den Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken

Präambel und Einführung 
Wir machen was zählt,für eine soziale, ökologische, mobile, gerechte, bunte und vielfältige Stadt der Bürger*innen! 
Wir möchten Saarbrücken zu einer grünen Stadt von morgen machen, die das Stadtklima verbessert, die Gesundheit und Lebensqualität fördert und den Umweltschutz unterstützt. 
Wir möchten, dass Saarbrücken für alle Menschen ein lebendiger und angenehmer Ort zum Leben ist, Eine Stadt, die Platz für alle schafft. Eine Stadt, die Raum bietet für Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Religionen und Interessen, unterschiedlicher Einkommen, unterschiedlicher Befähigungen und Einschränkungen. Eine Stadt, die sich der Klimakrise stellt und Antworten findet auf die Herausforderungen der Mobilität, und die das soziale Miteinander fördert. 
Zur Bewältigung der Klimakrise muss ökologisches und nachhaltiges Handeln die Stadtpolitik bestimmen. Mobilität muss anders gedacht werden, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Und in der Stadt müssen das soziale Miteinander, die Förderung von Kindern und Jugendlichen und vielfältige Kulturangebote gestärkt und erweitert werden. 
In unserer demokratischen Gesellschaft gilt es, gemeinsam Verantwortung zu tragen und gemeinsam um die besten Lösungen zu ringen. Dafür braucht es zukunftsgerichtete Vorschläge, ein offenes Ohr für die Bürger*innen und Mut, die wichtigsten Herausforderungen anzugehen.
10 PUNKTE, DIE UNS BESONDERS WICHTIG SIND 
1. Natur erhalten, Lebensräume schützen! 
Wir machen was zählt – damit wir morgen in einer intakten Welt leben. 
2. Mobilitätswende fördern! 
Wir machen was zählt – damit wir in Zukunft überall sicher ankommen. 
3. Klimaschutz durch die Energiewende voranbringen! 
Wir machen was zählt – damit das Klima morgen stimmt. 
4. Mit jungen Menschen in die Zukunft gehen! 
Wir machen was zählt – damit die Landeshauptstadt lebendig bleibt. 
5. Das Miteinander stärken! 
Wir machen was zählt – damit unsere Gesellschaft auch morgen noch zusammenhält. 
6. Nachhaltige Wirtschaft stärken! 
Wir machen was zählt – um auch morgen gut leben zu können.

7. Daseinsvorsorge und Gesundheit sichern! 
Wir machen was zählt – um auch morgen gesund zu leben. 
8. Zugang zu Bildung und Kultur schaffen! 
Wir machen was zählt – um alle Möglichkeiten zu haben. 
9. Menschen brauchen Menschen 
Wir machen was zählt – um Gerechtigkeit zu garantieren 
10. Gleichstellung voranbringen! 
Wir machen was zählt – um in Vielfalt zu leben.

1. Umwelt und Natur 
Umweltschutz, Tierschutz und Klimaschutz ist Menschenschutz! Im Jahr 2023 kletterten die Thermometer erneut auf Rekordtemperaturen – mit dramatischen Folgen für Gesundheit, Wasserversorgung und Ernten. Das Saarland war das heißeste Bundesland in Deutschland. Die Klimakrise ist auch bei uns längst Realität. Gleichzeitig schreiten der Verlust von Tier- und Pflanzenarten und die Zerstörung natürlicher Ökosysteme rasant voran. Der Klimawandel bedroht die Lebensgrundlagen weltweit. Die Auswirkungen wie Stürme und Überschwemmungen, Hitze und Dürre werden auch bei uns immer spürbarer. 
Ein ungebremster Klimawandel würde die Lebensbedingungen und den Wohlstand in Saarbrücken massiv beeinträchtigen. Deshalb wollen wir, dass sich unsere Stadt aktiv, mit aller Kraft und positiver Energie dieser Herausforderung stellt. Wir unterstützen die Stadtverwaltung in ihren Bemühungen, die Ziele von Paris zu erreichen. Sie sind für uns der Maßstab, wenn es um Klimaschutz geht. Wir bleiben die treibende Kraft im Rat, die nach innovativen Lösungen sucht und Vorschläge macht, um Klimaschutz und Klimaanpassung in unserer Stadt zu beschleunigen. 
Es gibt viel zu tun. Doch der Klimawandel kann auch den Wandel anstoßen, der unsere Stadt zum Besseren verändert, Potentiale eröffnet für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität, mehr grüne und blaue Infrastruktur, beschattete Plätze, klimaneutralen, energieerzeugenden Gebäuden, begrünte Fassaden und Dächer. Wir schaffen mehr Platz für Menschen und ein lebenswertes Saarbrücken. 
Wir stehen hinter den Zielen der Landeshauptstadt Saarbrücken bis 2030 bis 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 verringert werden. Bis 2045 muss Saarbrücken Klimaneutralität erreichen. Wir erstreben eine verbindliche und konsequente Umsetzung des auf unsere Initiative hin ausgerufenen Klimanotstandes. 
Wir setzen uns für die Fortführung und Erweiterung der Nachhaltigkeitsstrategie als Erfolgsprojekt der Landeshauptstadt ein und drängen auch hier auf die Umsetzung der konkreten Maßnahmen durch die Stadt und ihre städtischen Eigenbetriebe. 
Klimaverträgliche Stadtentwicklung 
Wir wirken auf eine Weiterentwicklung der Bebauungspläne hin, um maßvolle Aufstockungen von Wohn- und Gewerbegebäuden zu ermöglichen. Darüber hinaus wollen wir städtische Parkplätze und Radwege möglichst mit Photovoltaikanlagen überdachen und dabei Synergieeffekte – wie die Bereitstellung von Schatten – nutzen. Auch Lärmschutzbauwerke und straßenbegleitende Flächen sollen nach Möglichkeit für Photovoltaik-Anlagen genutzt werden. 
Wärmenetze als Rückgrat einer klimaneutralen Wärmeversorgung 
Wärmenetze, die mit erneuerbaren Energien und/oder industrieller Abwärme gespeist werden, bilden das Rückgrat einer klimaneutralen. Wir wollen daher Solarthermie, Abwasser, Grundwasser, Geothermie und Tiefengeothermie sowie Abwärme als Wärmequellen prüfen und wenn möglich erschließen.
Gebäudesanierungsoffensive 
Wir wollen allen Gebäudeeigentümer*innen standardisierte Sanierungsvorschläge als Orientierungshilfe an die Hand geben und in Zusammenarbeit mit Regionalverband, Land, Energieberater*innen sowie der Verbraucherzentrale eine zentrale Beratungsstelle in unserer Stadt einrichten, die die Bürger*innen bei der Planung und Finanzierung mit Hilfe staatlicher Förderprogramme unterstützt. Damit schützen wir die Bewohner*innen vor steigenden Heizkosten und Treibhausgasen. 
Wir wollen dem regionalen Handwerk verlässliche Rahmenbedingungen und langfristige Perspektiven für Fachkräfte bieten, damit es die notwendigen Kapazitäten bereitstellen kann. 
Kommunale Gebäude energetisch sanieren! 
Wir möchten alle kommunalen Gebäude, wie Bürgerhäuser oder Sporthallen, energetisch sanieren und auf geeigneten Dachflächen mit Solaranlagen ausstatten. Unser Ziel ist es, unsere stadteigenen Gebäude vollständig mit erneuerbarer Wärme und Strom zu versorgen. 
Offensive für Photovoltaik 
Im Rahmen unserer Politik zur Förderung erneuerbarer Energien setzen wir uns aktiv für den Ausbau von Photovoltaik ein. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, die Hemmschwelle für Bürger*innen zu senken, selbst auf erneuerbare Energien zu setzen. Unser Ziel ist es, den Zugang zur Solarenergie zu erleichtern und damit die Nutzung erneuerbarer Energien in unserer Region zu fördern. 
Stadtwerke als Partner 
Wichtigste Partner für eine nachhaltige und klimaneutrale Energieerzeugung sind für uns die Stadtwerke. Sie sollen zu einem zentralen Akteur der urbanen Energiewende in Saarbrücken werden. Ihre Aufgabe ist es, den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu forcieren und Wärmenetze in den Quartieren voranzutreiben. 
Energieautarke Versorgung in Stadtvierteln 
Wir setzen uns für eine nachhaltige und klimaneutrale Stadtentwicklung ein. Hierzu gehören innovative Konzepte wie „klimaneutrale Stadtviertel“, die als Vorbild für andere Stadtteile dienen können. Solche Stadtviertel sind wegweisende Modelle, die eine ganzheitliche Herangehensweise an Klimaschutz, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung vereinen. Durch die Verknüpfung von erneuerbarer Energieerzeugung, nachhaltiger Mobilität, ressourcenschonender Bauweise, grünen Freiräumen und sozialen Aspekten können klimaneutrale Stadtviertel einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Schaffung lebenswerter Städte leisten.
Aktionsplan Klimaanpassung 
Angesichts der Klimakrise sind wir entschlossen, in der Stadt eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen der blau-grünen Infrastruktur umzusetzen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität unserer Bürger*innen zu verbessern. Zu diesen Maßnahmen zählen: 
• Erhalt des Baumbestands und Pflanzung neuer klimaresilienter Bäume im Siedlungsbereich:
Wir möchten nicht nur den vorhandenen Baumbestand schützen, sondern auch neue klimaresiliente Bäume pflanzen lassen. Zur Sicherung dieser Maßnahme wird die Baumschutzsatzung geändert. 
•  Reaktivierung von Brunnen und Trinkbrunnen:In dicht bebauten und stark frequentierten Stadtgebieten wollen wir neue Brunnenanlagen zur Kühlung durch Verdunstung errichten lassen. Sie sind Teil unserer Strategie zur Wassernutzung und zur Schaffung erfrischender Orte in der Stadt. Dazu gehört auch die Schaffung von Trinkbrunnen im öffentlichen Raum. 
•  Regenwassernutzung und Entsiegelung:Um den natürlichen Wasserkreislauf wiederherzustellen, wollen wir verstärkt auf Regenwassernutzung setzen und die Entsiegelung von Flächen vorantreiben. 
•  Naturnahe Gärten:Wir möchten Anreize für unsere Bürger*innen schaffen, naturnahe Gärten anzulegen und naturferne Gärten in naturnahe Gärten umzuwandeln. Neben den Eigenschaften der Verdunstung sind naturnahe Gärten wichtig für die Artenvielfalt und die Speicherung von CO2 in den humusreichen Böden.

•  Beschattung von Straßen, Plätzen und Spielplätzen:Die Beschattung von versiegelten Freiräumen wie Straßen und Plätzen, aber auch von Spielplätzen ist uns ein Anliegen. Durch weitere Baumpflanzungen wollen wir verstärkt für schattige Orte sorgen. 
•  Fassaden- und Dachbegrünung:Die Begrünung von Fassaden und Dächern, insbesondere bei öffentlichen Gebäuden, ist ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Wir wollen, dass die öffentliche Hand als Vorbild agiert. 
• Bürger*innenberatung: Wir wollen unsere Bürger*innen aktiv beraten und unterstützen, um ihnen bei der Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen zu helfen. 
Um diese Maßnahmen umzusetzen, werden wir einen Aktionsplan entwickeln und die Unterstützung des Landes einfordern. Grüne Oasen und Lebensräume für den Natur- und Artenschutz tragen nicht nur zur Temperatursenkung und CO2-Bindung bei, sondern erhöhen die Lebensqualität. Die Begrünung von Fassaden und Dächern öffentlicher Gebäude kann als Vorbild dienen, um andere zur Nachahmung zu motivieren und einen Beitrag zum Erhalt unseres Planeten zu leisten. 
Klimaanpassung in der Forstwirtschaft 
Wir unterstützen den bisherigen Weg der naturgemäßen Waldwirtschaft in Saarbrücken. Gesunde Wälder übernehmen vielfältige Aufgaben im Ökosystem und schützen unter anderem auch vor Überschwemmungen. 
Wasserschutz und -management in den Mittelpunkt rücken! 
Wir fordern ein modernes Wassermanagement mit jederzeit ausreichender Verfügbarkeit von Trinkwasser für die Bevölkerung, die Landwirtschaft sowie die Industrie. Das Bewusstsein aller Nutzer*innen zum verantwortlichen Umgang mit Wasser soll geschärft werden. Wir wollen Wasser in der Stadt sichtbarer machen. Wasser als Bestandteil von Grünflächen dient der Klimaanpassung – zum Beispiel schätzen wir seine kühlende Wirkung bei sommerlichem Hitzestress – und bietet ein großes Potenzial für Erholung, Bewegung und Begegnung. 
Die Ressource Wasser muss mehr denn je geschützt werden. In der Stadt soll möglichst viel Regenwasser aufgefangen und als Brauchwasser genutzt werden. Wo immer möglich, sollen Flächen entsiegelt werden, um die Durchfeuchtung des Bodens und die Bewässerung der Pflanzen zu gewährleisten sowie ein Absinken des Grundwasserspiegels zu verhindern. Maßnahmen zur Reduzierung des Frischwasserverbrauchs sollen identifiziert und wo immer möglich umgesetzt werden. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Sportplätze künftig nicht mehr mit Trinkwasser bewässert werden. Dazu sollen Flusswasserentnahmestellen bzw. Grundwasserentnahmestellen und nach Möglichkeit Zisternen eingerichtet werden. Kläranlagen sollen weiter aufgerüstet werden (4. Reinigungsstufe), um Abwässer von Mikroplastik, Medikamentenrückständen und ähnlichen Schadstoffen zu reinigen. 
Hochwasserschutz sicherstellen! 
Wir fordern die Veröffentlichung der Starkregengefahrenkarte im Internet und deren Berücksichtigung bei allen Bauvorhaben. Außerdem sollen Überschwemmungsgebiete entlang von Bächen ausgewiesen und in der Bauleitplanung berücksichtigt werden. Das Saarbrücker Gewässerrenaturierungsprogramm 
möchten wir forcieren und eine vorausschauende Hochwasservorsorge betreiben. Wir wollen, dass Flächen entsiegelt und, wo geeignet, als temporäre Rückhalteflächen hergerichtet werden. Aktive Hochwasservorsorge ist durch Frühwarnsysteme, Gefahren- und Risikokarten und Bewusstseinsbildung als Daueraufgabe zu betreiben. 
Schwammstadtprinzip als Schutz vor Starkregen und Überschwemmungen 
Wir setzen uns für die konsequente Umsetzung des Schwammstadtprinzips in unserer Stadt ein, wo immer es möglich ist. Anfallendes Regenwasser soll gesammelt und gespeichert werden. Bei Starkregen fließt das Regenwasser nicht in die Kanalisation, sondern wird wie von einem „Schwamm“ aufgesaugt, zwischengespeichert, zeitverzögert und ressourcenschonend zur Bewässerung von Grünflächen oder zur Grundwasseranreicherung abgegeben. Begrünte und entsiegelte Flächen stehen als Versickerungsflächen zur Verfügung. Zusätzlich sorgt das gespeicherte Wasser in Hitzeperioden für Kühlung. Gleichzeitig können mit diesem Prinzip Kosten vermieden werden, die durch Starkregenereignisse entstehen. 
Zentraler Hebel ist die Entsiegelung von Flächen, um die Wasserrückhaltung zu realisieren. Bei Straßensanierungen (Verwendung von Sickerpflaster statt Asphalt), Quartiersentwicklungen, Neupflanzungen und Erhalt von Bäumen etc. möchten wir, dass das Prinzip der Schwammstadt von Anfang an umgesetzt wird. 
Begrünungskonzepte für alle Stadtteile 
Für Siedlungsflächen wollen wir verbindliche Begrünungskonzepte entwickeln und umsetzen, die unter den zukünftigen klimatischen Bedingungen eine standortgerechte und ökologisch wertvolle Durchgrünung sicherstellen. 
Bestehende und neue Saarbahnlinien sollen von vornherein mit einem begrünten Gleiskörper gebaut werden. Auch bei der Sanierung von Stadtbahnstrecken soll der Gleiskörper begrünt werden, wo dies mit vertretbarem Aufwand möglich ist.
Straßenbäume sind wichtig für das Stadtklima und die Luftreinhaltung, da sie Feinstaub und Lärm reduzieren. Außerdem fördern sie die Artenvielfalt. Wir setzen uns für mehr Straßenbäume und ausreichende Ersatzpflanzungen ein. Die insekten- und insbesondere bienenfreundliche Grünflächengestaltung auf öffentlichem wie privatem Grund soll gefördert werden. Wir unterstützen die Förderung der Imkereien im Stadtgebiet, um das Potenzial der Honigbiene als Hauptbestäuber von Kulturpflanzen zu erhalten und auszubauen. 
Nachhaltiges Saarbrücken 
Der besonders problematische Eintrag von Kunststoffen in unsere Umwelt soll in verschiedenen Bereichen angegangen werden. Bei Veranstaltungen in der Stadt oder auf öffentlichem Grund möchten wir, dass Mehrweggeschirr und -behälter zum Standard werden. Informationsveranstaltungen und Initiativen zur Vermeidung von Plastik im Alltag werden von uns unterstützt. Ebenso soll die Müllproblematik im öffentlichen Raum, insbesondere Zigarettenkippen, generell angegangen werden. 
Im Dialog mit dem Einzelhandel möchten wir Lösungen finden, um noch genießbare Lebensmittel zu retten, z.B. durch Einrichtung von Regalen, in denen solche Produkte kostenlos angeboten werden. 
1.1 Tierschutz 
Grüne Politik steht für einen respektvollen und schonenden Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt. Dazu gehört auch der Schutz der Tiere in allen Bereichen, in denen wir Menschen Verantwortung für das Wohl der Tiere tragen. Die kommunale Ebene bietet sich besonders für Tierschutzarbeit an. Denn 
das Verständnis für einen fairen Umgang mit Tieren entsteht vor allem dort, wo es um unmittelbare Probleme und Herausforderungen im Verhältnis von Menschen und Tieren geht und Lösungen dafür entwickelt werden müssen. 
Wir setzen uns für eine angemessene finanzielle Unterstützung unseres Tierheims Bertha Bruch und die Einrichtung eines Tierschutzfonds zur Unterstützung ehrenamtlicher Vereine in Notlagen ein. 
Sozial- und tierschutzorientierte Gestaltung der Hundesteuer 
Wir streben an, die Hundesteuer sozial- und tierschutzpolitisch zu gestalten, beispielsweise durch temporäre Ermäßigungen für Hundehalter*innen mit Sachkundenachweis und die Adoption von Tierheimhunden. 
Hundesteuer für Tierheim-Hunde reduzieren! 
Die Kommunen finanzieren anteilig die Tierheime. Diese stehen unter großem Druck. Je mehr Tiere die Tierheime versorgen müssen, desto mehr müssen die Kommunen zahlen. Wir setzen uns dafür ein, dass Hunde aus dem Tierheim zügig ein liebevolles Zuhause finden. Deshalb wollen wir adoptierte Hunde aus dem Tierheim Bertha Bruch für ein Jahr von der Hundesteuer befreien. 
Geeigneter Auslauf für Hunde 
Wir unterstützen Initiativen und Vereine, die sich für die Einrichtung und Pflege von eingezäunten Hundeauslaufflächen einsetzen. Saarbrücken sollte dafür Flächen zur Verfügung stellen. Die Hundeauslaufflächen könnten auch zu attraktiven Orten werden, an denen sich Menschen und Hunde begegnen und wohlfühlen können. Für die Hundehalter*innen sollte es selbstverständlich sein, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zu beseitigen. Die Stadt kann dafür ausreichend Abfallbehälter zur Verfügung stellen. Die Kotbeutelspender sollten möglichst mit kompostierbaren Beuteln ausgestattet sein. 
Ehrenamtliche kommunale Tierschutzbeauftragte und Vernetzung der Vereine 
Wir befürworten die Einrichtung einer ehrenamtlichen kommunalen Tierschutzbeauftragten-Stelle und die Schaffung eines kommunalen Runden Tisches für Tierschutz, um die Vernetzung aller ehrenamtlichen Vereine und Gesellschaften zu fördern und deren Kompetenzen stärker miteinzubeziehen und zu vernetzen. 
Stadttauben und Unterstützung von Taubenschutzinitiativen 
Wir fördern die tiergerechte Regulierung von Stadttauben durch die Unterstützung von Taubenschlägen und Taubentürmen. Gleichzeitig setzen wir uns für das ehrenamtliche Engagement von Taubenschutzinitiativen und Vereinen im Bereich des Stadttaubenmanagements ein. 
1.2 Energie 
Uns ist bewusst, dass jede nicht verbrauchte Kilowattstunde die klimaverträglichste ist. Deshalb möchten wir Energieeffizienz in Saarbrücken zum Standard machen. Dies betrifft beispielsweise die umfassende energetische Sanierung von Gebäuden und ebenso das energiesparende Design von IT Technologie. 
Wir streben an, dass in Saarbrücken und in Verantwortung der Stadtwerke (europaweit) insgesamt so viel regenerativer Strom erzeugt wird, wie in der Stadt verbraucht wird. Die Stadtwerke müssen ihre Unternehmenspolitik noch stärker darauf ausrichten, den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß zu reduzieren. Hierzu braucht es umgehend Maßnahmen unserer Stadtwerke. 
Ausbau von Photovoltaik und weiteren erneuerbaren Energieträgern 
Gleichzeitig ist es uns wichtig, auch die Erzeugung regenerativer Energie, vor allem durch Photovoltaik (PV), in Saarbrücken deutlich auszubauen. Dazu wollen wir die Gründung einer städtischen PV Dachagentur prüfen, eine PV-Offensive auf städtischen Dächern und das Anschieben und Fördern von PV-Ausbau auf privaten Dächern vorantreiben. Wir fordern Photovoltaikanlagen – wo möglich in Kombination mit Begrünung – auf jedem geeigneten Saarbrücker Dach, um die Energiewende in der Stadt voranzubringen. Auch könnten die Dachflächen vermietet werden: Privateigentümer*innen und Bürger*innenenergiegenossenschaften können dort Photovoltaikanlagen aufstellen. Ein Bürger*innenfonds soll es Interessierten leichter machen, sich an ökologischen Anlagen zur Energiegewinnung und Energieeinsparung zu beteiligen und die Finanzierung von Maßnahmen in Saarbrücken zusätzlich abzusichern. 
Die Zusammenarbeit der Stadtwerke mit Eigentümer*innen von Immobilien und der Immobilienwirtschaft soll weiter intensiviert werden. Das Angebot zur Beratung und zum sogenannten Contracting bei Solaranlagen und -speichern, Heizungsanlagen und Energiesparkonzepten soll offensiver beworben und insbesondere auf die Nutzung von Solarthermie, Biomassenutzung und Erdwärme erweitert werden. 
Wir wollen die energieschonende Kraft-Wärme-Kopplung weiter ausbauen. Bei allen Neubaumaßnahmen, aber auch im Bestand, muss geprüft werden, ob der Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz sinnvoll ist. Alternativen können Solarthermie, Geothermie, Aquathermie und Abwärme sein. Wenn möglich soll die Wärmeversorgung durch Maßnahmen wie intelligente Wärmepumpen flexibilisiert und ihr Einsatz regelmäßig überprüft werden.

2. Bauen und Wohnen 
Eine Stadtentwicklung gelingt am besten, wenn sich Bürger*innen daran aktiv beteiligen können. Wir setzen uns für eine transparente und partizipative städtische Planung ein. Dadurch stellen wir sicher, dass die Bedürfnisse und Ideen der Menschen in die Entwicklung ihrer Stadt einfließen. Saarbrücken soll eine Stadt sein, die gemeinsam gestaltet wird. 
Wir streben eine nachhaltige Stadtentwicklung an. Diese soll die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Saarbrücken soll ein Ort sein, an dem ökologische, soziale und wirtschaftliche Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. Eine nachhaltige Stadtentwicklung fördert eine lebendige Gemeinschaft und schützt gleichzeitig die natürlichen Ressourcen. 
Wohnungsbaupolitik ökologisch und sozial ausrichten. Wir setzen uns für eine Wohnungsbaupolitik ein, die an ökologischen und sozialen Leitlinien ausgerichtet ist. Aus ökologischer Sicht hat die Reduzierung des Flächenverbrauchs Priorität. 
Um das Wohnen in Saarbrücken auch in Zukunft attraktiv zu gestalten, nutzbare Freiräume zu erhalten oder neue zu schaffen, ist es wichtig, Flächen zu entsiegeln und naturnahe Grünflächen sowie Frischluftschneisen zu erhalten oder neu zu schaffen. Dazu gehört auch die Begrünung von Dächern und Fassaden, die Vermeidung von versiegelten PKW-Stellplätzen und die Errichtung von Neubauten in ausreichend dimensionierten, begrünten Umgebungen. 
Nachhaltige Stadtentwicklung 
Der Schutz unseres Klimas und die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels, aber auch der Erhalt der Biodiversität erfordern einen verantwortungsvollen Umgang mit Flächen. Wir setzen uns für Flächenrecycling und den Vorrang der Innenentwicklung ein, um die Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen zu begrenzen und den Erhalt von Natur- und Freiflächen zu gewährleisten. Saarbrücken soll eine Stadt sein, die ihre Ressourcen klug nutzt und gleichzeitig die Umwelt schützt. 
In Zeiten der Klimakrise ist es von großer Bedeutung, dass bei Neubauprojekten vermehrt Grünflächen und Bäume in die Planung einbezogen werden. Dies trägt dazu bei, das Mikroklima zu verbessern und die Lebensqualität der Bürger*innen zu steigern. Doch nicht nur Neubauprojekte sollten im Fokus stehen. Auch im bestehenden Siedlungsgebiet setzen wir uns dafür ein, versiegelte Flächen sukzessive aufzubrechen und zu renaturieren. Grünflächen vor und hinter dem Haus fungieren als natürliche Klimaanlage in Hitzesommern und sind Klimakomfortzonen für den Aufenthalt im Freien. Deshalb sind sie in Zukunft von unschätzbarem Wert für unsere Stadt. 
Brebach zum Leuchtturm für den Wandel und die Transformation des Saarlandes machen 
Der Stadtteil Brebach ist so stark wie kaum ein anderer Stadtteil in Saarbrücken durch den Strukturwandel gezeichnet. Mit den Industriebrachen Brebacher Ohr, dem Gelände der insolventen Halberg Guss und dem Gelände um das ehemalige Brebacher Krankenhaus stehen in Brebach aber auch umfangreiche Flächen zur Verfügung, die ein enormes Gestaltungspotential haben. 
Notwendig ist ein Konzept für das Brebacher Ohr und die anderen zur Revitalisierung anstehenden Flächen, das den Stadtteil zu einem Leuchtturm für den Wandel und die Transformation des Saarlandes macht. Hier bieten sich ideale Voraussetzungen, um z.B. mit einem modernen Mischgebiet einen Ort zu schaffen, an dem Büroflächen sowie Handwerks- und Gewerbebetriebe für wohnortnahe Jobs sorgen. Wir setzen uns ein für eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten mit Geschäften und Dienstleistungsangeboten für den täglichen Bedarf, einem zentralen Treffpunkt und mit Zugang zu den Saarwiesen. So könnte eine lebendige Ortsmitte entstehen. Damit würde aus Brebach ein moderner Stadtteil, in dem Wohnen, Leben, Arbeiten, Erholen und Nahversorgung zusammenkommen. 
Eine Verlagerung des Standorts der geplanten neuen Saarlandhalle nach Brebach lehnen wir daher entschieden ab. Denn dies würde den großen Entwicklungspotentialen dieses zukunftsträchtigen Geländes nicht einmal im Ansatz gerecht. Statt die sich bietenden Chancen zu nutzen, würde der Stadtteil an Attraktivität verlieren und würden seine Bürgerinnen und Bürger durch Lärm und den massiven, stoßweise anfallenden Verkehr deutlich belastet. 
Quartiersentwicklung und Gemeinschaftsleben 
Quartiere sind die Grundbausteine einer lebendigen Stadt. Wir setzen uns für eine Quartiersentwicklung ein, die die Lebensqualität steigert und das Gemeinschaftsleben fördert. Saarbrücken soll eine Stadt sein, in der Menschen gerne leben, arbeiten und Zeit miteinander verbringen. Eine gut durchdachte Quartiersentwicklung schafft lebendige und soziale Gemeinschaften. 
Wir setzen uns für gemischte, funktionierende Stadtquartiere ein. Wir möchten verhindern, dass die Stadtteile sich nach sozialem Status, Herkunft oder Alter teilen. Für uns gehört die Sicherstellung von angemessenem, differenziertem Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen zu den zentralen Elementen der Kommunalpolitik. Unsere Stadtteile brauchen sowohl in Bezug auf die soziale oder nationale Herkunft wie auch in Bezug auf das Alter der Bewohner*innen eine gesunde Mischung. Jeder Stadtteil braucht möglichst fußläufig erreichbare, naturnahe Freiflächen und Grünanlagen, Schulen und Kitas, Sportstätten, Geschäfte des alltäglichen Bedarfs sowie soziale und medizinische Grundversorgungseinrichtungen. Das sichert unser Dasein und schützt die Natur. 
Für ein grünes Saarbrücken möchten wir: 
•  Begrünte Quartierszentren und Treffpunkte für Gemeinschaftsaktivitäten schaffen, •  
Nachbarschaftsprojekte und -initiativen unterstützen, die barrierefreie und inklusive Quartiersentwicklung vorantreiben, 
•  bei ausreichender Straßenbreite Baumreihen und Alleen pflanzen, 
•  vielfältigen und sozialen Wohnraum schaffen, und dazu neue Konzepte und Partnerschaften in unserer Stadt entwickeln, 
•  uns für eine vielfältige und gemeinwohlorientierte Wohnraumgestaltung einsetzen, 
• erweiterte Möglichkeiten zur Vergabe von Grundstücken im Erbbaurecht prüfen. 
Klimaschutz im Gebäudebereich 
Der Bausektor spielt eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Treibhausgasemissionen werden hier sowohl während der Nutzung von Gebäuden als auch beim Bau selbst und bei der Produktion der Baustoffe (z.B. Beton) freigesetzt. Wir setzen uns für nachhaltige Baustandards und energiesparende Maßnahmen ein, um den ökologischen Fußabdruck im Gebäudebereich zu reduzieren. Saarbrücken soll eine Vorreiterstadt beim klimafreundlichen Bauen werden, die sich den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv stellt. 
Für ein grünes Saarbrücken bedeutet das: 
•  Die Wieder- und Weiternutzung von Gebäuden soll Vorrang vor dem Neubau haben. •  
Bei Neubauten und Sanierungen öffentlicher Gebäude müssen die Reduzierung des Energiebedarfs und die vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien bereits zu Beginn der Planung mitgedacht werden. 
•  Bei Neubau und Sanierung werden die Ökobilanz, der CO2-Fußabdruck und die Klimawirksamkeit des Gebäudes über die gesamte Lebensdauer betrachtet. Die Anwendung der Standards für nachhaltiges Bauen sollen zur Regel werden. 
•  Durch die Nutzung von Holz und anderer nachwachsender Rohstoffe im Baubereich wollen wir große Mengen CO2 langfristig in Gebäuden speichern. 
•  Durch mehr Baustoff-Recycling und der Verwendung von Sekundärbaustoffen wollen wir der Verbrauch an „grauer Energie“ und endlichen Ressourcen deutlich reduzieren. 
•  Durch die Bevorzugung von Sekundärbaustoffen bei der öffentlichen Auftragsvergabe schaffen wir Anreize für einen funktionierenden Sekundärbaustoffmarkt. 
•  Durch eine klimagerechte Bauleitplanung wollen wir auch im Wohnungsbau den Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimum reduzieren. 
• Für den Wohnungsbestand wollen wir Anreize zur Nutzung erneuerbarer Energien und für ökologische Sanierungsmaßnahmen setzen. 
Inklusiver Wohnraum 
Wir streben eine inklusive Stadt an, in der Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich ist. Barrierefreier Wohnraum ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Voraussetzung für eine integrative Gesellschaft. Saarbrücken soll eine Stadt sein, in der jede*r unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen gleichermaßen am städtischen Leben teilhaben kann. 
Deshalb wollen wir für ein grünes Saarbrücken den barrierefreien Wohnungsbau fördern und vorantreiben, Gemeinschaftsprojekte für unterschiedliche Bedürfnisse unterstützen und die Inklusion in der städtischen Planung und Entwicklung verankern. Wir möchten die Barrierefreiheit in der Stadt konsequent umsetzen, unter anderem mit breiten Gehwegen, barrierefreien Übergängen im öffentlichen Verkehrsraum und Rampen zu allen öffentlichen Gebäuden. 
Wir wollen ein Saarbrücken, in dem die Bürger*innen gerne leben und das Menschen von außerhalb gerne besuchen. Eine Innenstadt, in der man sich gerne aufhält. Wohngebiete, in denen man alles bequem erreichen kann. 
Städtebaulich gibt es in Saarbrücken einiges zu verbessern. Während einerseits bezahlbare Wohnungen fehlen, stehen andererseits Läden und Büroräume leer. Der Onlinehandel macht viele Geschäftsräume überflüssig. Dies gilt auch für die Außenbezirke.

Wir setzen uns für eine attraktive, lebendige Innenstadt mit weniger Beton, mehr Bäumen, Bänken und mehr Menschen ein. Wir möchten eine bewohnte Innenstadt: Wohnungen zu vermieten muss sich mehr lohnen, als leere Büroräume abzuschreiben. Leere Flächen und Gebäude dürfen nicht dem Verfall ausgesetzt sein und Wohnungen sollten nicht langfristig leer stehen. Dies wollen wir in Zukunft durch eine Zweckentfremdungsverbots-Satzung verhindern. Die Stadt Saarbrücken sollte Druck auf die Landesregierung ausüben, damit entsprechende rechtliche Vorraussetzungen auf Landesebene geschaffen werden.

3. Wirtschaft, Wissenschaft und Europa 
Saarbrücken ist Wirtschafts- und Verwaltungszentrum und gleichzeitig kulturelles Zentrum des Landes. Daher haben kommunalpolitische Entscheidungen in Saarbrücken insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht Bedeutung über die Stadt hinaus. Der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum einer Kommune ist begrenzt, viele Handlungsfelder sind landes-, bundes- oder europapolitisch bestimmt. Dennoch darf man die Möglichkeiten auf kommunaler Ebene nicht unterschätzen. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften fast aller Qualifikationen ist seit einiger Zeit (und verstärkt in Zukunft) ein limitierender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in der Stadt. Saarbrücken muss daher attraktiver für Einpendelnde und Zuwandernde werden. Wie können wir dies erreichen?

Wir setzen uns dafür ein, dass mehr Wohnraum entsteht,  indem leerstehende Büroflächen in Saarbrücken verstärkt zu Wohnraum umgenutzt werden und indem wir uns für Nachverdichtung und die Schließung von Baulücken stark machen.

Wir setzen uns für einen qualitativ und preislich attraktiven ÖPNV und für eine gute Fahrradinfrastruktur, um die Erreichbarkeit und die Aufenthaltsqualität der Landeshauptstadt zu verbessern. 

Wir setzen uns für eine bessere Kinderbetreuung ein, um Eltern, insbesondere Frauen, die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.  Wir setzen uns für ein breites, vielfältiges kulturelles Angebot ein. 

Wir unterstützen die Initiativen, die sich in den vergangenen Jahren aus der Saarbrücker Gründerszene heraus entwickelt haben (Co-Working-Spaces etc). Insbesondere für die Bindung junger Menschen aus dem universitären Umfeld haben diese Initiativen eine besondere Bedeutung.


Zukunft der Innenstadt 
Zurzeit erleben wir in Deutschland eine Transformation der Innenstädte. Wie auch andere deutsche Städte kämpft Saarbrücken mit Leerständen, vor allem bei Einzalhandels-, zunehmend auch bei Büroflächen. Das gilt in der Innenstadt und in den Stadtbezirken. Einzelhandel und Gastronomie standen und stehen durch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation unter enormen Druck. Klar ist aber auch, dass die Innenstadt auf neue Konzepte setzen muss. Wir sind überzeugt, dass ein Mix aus Gastronomie, Einzelhandel, Wohnen, Dienstleistungen und Kultur sowie der richtigen Aufenthaltsqualität unsere Stadt fit für die Zukunft machen wird. Für die Stadtbezirke müssen eigene Ansätze entwickelt werden. 
Der Einzelhandel allein zieht die Menschen nicht in die Stadt. Deswegen sind eine begrünte und beschattete Fußgängerzone, vielfältige Gastronomie und Events Besucher*innenmagnete, auf die wir setzen müssen. Der Standort Saarbrücken hat viel zu bieten. Besonders die Lage im Herzen Europas und die deutsch-französische Grenznähe müssen mehr in den Fokus der Wirtschaftsförderung rücken. 
Wir wollen das digitale Leerstandsmanagement weiterführen. Es braucht zusätzlich konstruktive Ansätze, um mit dem großem Immobilienleerstand umzugehen. Wir setzen uns für eine Mischnutzung aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Soziales ein und fordern kreative Lösungen, die Umnutzungen ermöglichen und auch innovative Ideen wie Pop-Up-Stores oder Food-Halls fördern. 
Wir sehen dabei auch das Potential der Stadtbezirke. Ob nun eine attraktive Dudweiler Innenstadt mit ausreichend Nahversorger*innen oder auch eine Stärkung der Breiten Straße in ihrem vielfältigen internationalen Angebot – hier gilt es, im Dialog mit den privaten Akteuren Synergien zwischen Wirtschaft und Stadt zu fördern. 
Event- und Kulturstadt Saarbrücken 
Als Event- und Kulturstadt hat Saarbrücken regelmäßig Highlights zu bieten. Das Kultstadtfest, Festival Perspectives oder die Weihnachtsmärkte haben sich zu großen Events entwickelt, für die Besucher*innen gerne nach Saarbrücken kommen. Wir richten Verkehrskonzepte ein, die den Umstieg auf den ÖPNV erleichtern und die Straßen in der Stadt entlasten, sodass die Events nicht zum Verkehrsstillstand führen. Außerdem setzen wir uns für eine nachhaltige Organisation der Veranstaltungen ein, sodass weniger Müll anfällt. 
Naturnahe Tourismusstrategie 
Saarbrücken hat sich erfolgreich mit seinem Tourismusangebot weiterentwickelt. Wir möchten Hotels und Gaststätten fördern und Städtetourismus mit naturnahen Erholungsangeboten verbinden. Außerdem wollen wir bessere Verknüpfungen zwischen dem Tourismuskonzept des Regionalverbands und des Landes schaffen, denn der Saarland-Tourismus lebt insbesondere auch von seiner Landeshauptstadt. 
Wir wollen darüber hinaus eine Frankreich- und Luxemburgstrategie entwickeln, die Tourist*innen und Gäste aus unseren Nachbarländern gezielter anspricht. 
Digital, innovativ, nachhaltig 
Saarbrücken ist der wirtschaftliche Motor der Region. Es ist uns wichtig, dass der ökologische Strukturwandel und die Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz in Saarbrücken gelingen. Als Grüne setzen wir uns für nachhaltiges und energieeffizientes Wirtschaften ein und möchten die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes sichern. 
Wir sind der Meinung, dass kleine und mittlere Unternehmen speziell gute Rahmenbedingungen benötigen. Sie stellen den Großteil aller Arbeits- und Ausbildungsplätze und schaffen mit innovativen Ideen, Dienstleistungen und Produkten neue Arbeitsplätze. 
Wir sind uns bewusst, dass die prekäre finanzielle Situation eine weitere wirtschaftliche Stärkung der Stadt erfordert, anstatt nur die Haushaltsnotlage zu verwalten. Wir sind uns sicher, dass Investitionen in die Zukunft der Stadt neben der Konsolidierung des städtischen Haushalts unerlässlich sind. Nur so können wir sicherstellen, dass Saarbrücken den Anschluss an die großen wirtschaftlichen Zentren der Republik hält und einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Saarlandes leistet. Eine aktive und angemessen ausgestattete Wirtschaftsförderung ist für die Landeshauptstadt unerlässlich. Dabei geht es nicht nur um die Förderung von Neuansiedlungen, sondern auch um die Berücksichtigung der Bedürfnisse der ansässigen Betriebe. 
Masterplan Gewerbe fortschreiben! 
Wir wollen Saarbrücken als Landeshauptstadt in der Großregion fortentwickeln. Das bedeutet für uns, den Masterplan Gewerbe ökologisch fortzuschreiben und die Potentiale der Landeshauptstadt zu nutzen. Wir setzen uns für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Flächenstrategie ein. Oftmals stehen Flächenangebote jedoch in Konkurrenz zu anderen Zielen wie Wohnungsbau, Erholung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Als Grüne ist es uns ein zentrales Anliegen, Flächen zu schonen und bestehende, in der Regel gut angebundene Gewerbeflächen umzunutzen, anstatt neue Flächen auszuweisen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Saarbrücken gemeinsam mit den Nachbarkommunen Flächen als Gewerbegebiete zur Verfügung stellt. Außerdem sollten bestehende Gewerbeflächen aufgewertet und verdichtet werden. Unternehmen könnten durch eine interkommunale Zusammenarbeit besser bei der Suche nach geeigneten Standorten unterstützt werden. 
Unsere Ansiedlungspolitik zielt darauf ab, starke Unternehmen anzuziehen, die qualitativ hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Wir setzen uns dafür ein, dass vor Ort eine hohe Wertschöpfung erzielt wird. Wir möchten Unternehmen ansiedeln, die gute Arbeit und Wertschöpfung mit einem geringen Flächenverbrauch verbinden. Unser Ziel ist es, innovative Unternehmen anzusiedeln, die zukunftsfeste und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für alle schaffen. 
Wir möchten außerdem die Standortbedingungen verbessern. Die Gewerbeflächeninfrastruktur wird durch soziale Infrastruktureinrichtungen wie Kitas, Grundschulen, weitere Bildungseinrichtungen, Mehrgenerationenhäuser oder Pflegeangebote für hochbetagte Menschen ergänzt. Es ist uns wichtig, dass diese Einrichtungen in der Nähe der Gewerbeflächen liegen, um eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten. 
Ressourcen- und Klimaschutz zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit 
Steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie verstärkter Wettbewerb erfordern weitere Effizienzsteigerungen beim Energieeinsatz und den Schutz von Klima und Umwelt, um die Standortbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Als Grüne betrachten wir diese Herausforderungen als Chance, um die lokale Wertschöpfung der ansässigen Unternehmen zu verbessern. Energiewende und Elektromobilitätsförderung können Saarbrücken zu einem Kompetenzzentrum für Energie und Mobilität machen. Viele saarbrücker Unternehmen verfügen über das technologische Know-how, um die Vision der langfristigen Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum zu verwirklichen. Unsere Unternehmen sind in vielen Bereichen sogar Technologieführer. 
Durch neue Produkte und Verfahren können Ressourcen effizienter genutzt werden. Erneuerbare Energien und Stoffkreisläufe können in den Fabrikhallen, Werkstätten und Fertigungsstraßen zum Alltag werden. So kann Saarbrücken zum Pionier beim grünen Wirtschaften werden. Gleichzeitig bauen wir damit die Technologieführerschaft und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts aus.
Innovation braucht Unterstützung 
Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Regionen wird durch ihre Innovationsfähigkeit vorangetrieben. Um Innovationen in Produkte oder Prozesse umzusetzen, ist es wichtig, dass der erforderliche Nährboden aus Wissen, Unternehmen, materiellen, finanziellen und organisatorischen Bedingungen vorhanden ist. Eine Innovationsatmosphäre kann geschaffen werden, indem Ausbildung, Entwicklung und Forschung mit Schüler*innen, Student*innen und Arbeitnehmer*innen vernetzt werden. 
Wir wollen dabei auch Raum für Innovationen schaffen, indem wir Immobilien bereitstellen oder vermitteln. Davon profitieren kreative Unternehmen sowie solche, die betriebliche Innovationen umsetzen. Immer mehr Unternehmen und Start-ups erkennen, dass sie mit grünen Ideen profitabel sein können. 
Unser Ziel ist es, dass die Wirtschaft in Saarbrücken durch die Kombination von Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterwächst. Digitale Innovationen sind der Kern nachhaltigen Wirtschaftens. Sie betreffen Bereiche wie Energieeinsparungen, Emissionsminderungen, Datenschutz, soziales Miteinander oder Gemeingüter. Saarbrücken bietet als Zentrum digitaler Start-ups und innovativer Unternehmensgründungen beste Voraussetzungen, damit die saarländische Wirtschaft insgesamt von der Digitalisierung profitiert. 
Wir wollen den Rahmen für eine Digitalisierungsstrategie schaffen, die in allen relevanten Bereichen greift. Viele Firmen in der Landeshauptstadt gehören zum sogenannten Softwarecluster, dem leistungsstärksten Netzwerk von Unternehmen und Bildungsinstitutionen Europas im Bereich der Softwareentwicklung. Die regionale IT-Industrie bietet hervorragende Produkte und Dienstleistungen sowie Forschungskompetenz. Auf diesem idealen Nährboden können erfolgreiche Kooperationen gedeihen. Als Grüne möchten wir den Wissenschafts-, Technologie- und Medienstandort Saarbrücken stärken. 
Wirtschaftsförderungen vernetzen 
Die harte Infrastruktur, wie Verkehrswege, Anschlüsse und Telekommunikation sowie Gewerbeflächen oder Gründungszentren, bildet die Basis für wirtschaftliches Handeln. Deshalb ist es wichtig, kontinuierlich wirtschaftsnahe Infrastruktur zu schaffen und zu pflegen. Immer mehr Wirtschaftsförderungen nutzen soziale Netzwerke, um sich mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Kommunen zu vernetzen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass die Energie- und Ressourcenwende durch neue Speichertechnologien, intelligente Energienetze und vernetzte Mobilität vorangetrieben wird. Ohne Digitalisierung ist das Management von Energieangebot und -bedarf undenkbar. Unternehmen können durch den gezielten Einsatz von Smart-Grid-Technologie ihren Energie- und Ressourcenverbrauch senken. Start-ups und mittelständische Unternehmen der digitalen Wirtschaft benötigen ein schnelles und leistungsfähiges Internet. Deshalb möchten wir ein flächendeckendes Breitbandnetz mit zukunftsfähigen, glasfaserbasierten Internetanschlüssen schaffen. 
Hochschulen und Forschung 
Wir Grüne setzen auf die Saarbrücker Hochschulen und die ansässige Forschung als wichtige Faktoren für die Entwicklung in Saarbrücken, sowohl der Wirtschaft als auch für Stadtbild, Kultur und Bildung. Die regionale Wirtschaft und die Stadt profitieren in vielfältiger Weise von den Hochschulen vor Ort. Die Hochschulensind nicht nur als Arbeitgeber ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur, sondern auch durch ihre Sach- und Investitionsausgaben, die vielfach direkt den regionalen Unternehmen zugutekommen. 
Die Studierenden tragen durch ihre Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Freizeit und Mobilität wesentlich zum Gesamtumsatz der Stadt bei. Außerdem schaffen Ausgründungen von (Hightech-)Firmen in der Nähe des Hochschulstandorts neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze und verbessern die städtischen Gewerbesteuereinnahmen. 
Unsere Hochschulen bilden hochwertig ausgebildete Studienabsolventen aus, die dringend benötigtes Fachpersonal für unsere saarbrücker Unternehmen und Strukturen liefern. 
Wir möchten, dass Saarbrücken sich mit allen Mitteln für langfristige Investitionen in akademische Einrichtungen einsetzt. Wir als Grüne lehnen es ab, dass die Wissenschaft in Zeiten der Schuldenbremse den kurzfristigen Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und den damit einhergehenden Verteilungsüberlegungen zum Opfer fällt. Deshalb kämpfen wir für Saarbrücken als einen starken Hochschul- und Wissenschaftsstandort. 
Dazu muss die Universität näher an die Stadt heranrücken: Zum einen durch eine verbesserte Anbindung für ÖPNV und Fahrrad, zum anderen durch eine bessere Förderung der Zusammenarbeit von kulturellen und gesellschaftlichen Akteuren und den Saarbrücker Hochschulen. 
Auch die Infrastruktur für Studierende und Forschende in Saarbrücken muss verbessert werden, etwa durch eine bessere Kinderbetreuung, mehr Studierendenwohnheime sowie bessere Hilfe und Beratung für ausländische Studierende und Forschende. 
Starkes Handwerk 
Wir brauchen eine bessere Politik für die Fachkräfte im Handwerk, die unsere Häuser dämmen, Solaranlagen auf Dächern montieren, Heizungen austauschen – all das sind Menschen, die wir heute mehr denn je brauchen! 
Das Handwerk mit seinen kleinen und mittleren Betrieben ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft. Gleichzeitig stehen Handwerksbetriebe unter besonderem Druck, Auszubildende und Fachkräfte zu finden, zu binden und mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. 
Wir wollen die Attraktivität des Handwerks steigern, Fachkräfte sichern und die Zukunftsfähigkeit der Handwerksbetriebe stärken. Darüber hinaus sehen wir in der verstärkten Gewinnung von Frauen und Geflüchteten für das Handwerk einen zentralen Baustein der Fachkräftesicherung. 
Die konsequente Förderung von Existenzgründungen im Handwerk soll noch mehr Meister*innen den Weg in die berufliche Selbständigkeit eröffnen. Innovative und erfolgreiche Fördermaßnahmen für Handwerksbetriebe – insbesondere im Bereich der Digitalisierung – wollen wir fortführen und damit Handwerksbetriebe bei ihrer technologischen Entwicklung umfassend begleiten und unterstützen. Dabei kommt es vor allem darauf an, die Chancen digitaler Plattformen auch für das Handwerk nutzbar zu machen. 
Saarbrücken im Herzen Europas 
Saarbrücken liegt nicht nur im Herzen Europas, sondern lebt auch vom deutsch-französischen Flair. Die deutsch-französische Zusammenarbeit drückt sich auch in gemeinsamen Projekten wie der Kita Salut aus. Wir unterstützen grenzüberschreitende Ideen und Initiativen. Dabei gilt es auch, die wirtschaftlichen Potentiale zu erkennen und zu fördern. 
Der Austausch von Unternehmen in der Grenzregion erschließt neue Märkte und schafft Alleinstellungsmerkmale. Dazu muss das Erlernen der jeweils anderen Sprache in Kindertagesstätten und Schulen verstärkt werden. Gleichzeitig wollen wir bestehende Strukturen wie den Eurodistrict Sarremoselle und das Städtenetzwerk Quattropole weiter auf- und ausbauen. Die Angebote der Landeshauptstadt müssen jedoch eine breitere Zielgruppe ansprechen und Europe Direct als Informationsstelle bei jungen Menschen bekannter machen. 
Wir fördern außerdem deutsch-französische Initiativen, die von Saarbrücker Vereinen ausgehen, wie zum Beispiel Austauschprogramme der Jugendfeuerwehren. Ob Mobilität, Gesundheit, Bildung oder Wirtschaft – wir setzen uns für eine engagierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein.

4. Finanzen 
Haushaltspolitik als Steuerinstrument 
Die Haushaltspolitik ist das zentrale Steuerinstrument. Hinter den Zahlen steckt, wie gut unsere Kitas finanziert sind, was uns die Bildung wert ist, ob wir die Substanz unserer Gebäude erhalten und ob wir genügend in den Klimaschutz investieren. 
Die Vereinten Nationen haben nachhaltige Städte und Gemeinden als eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung identifiziert. Nicht alles, was aus Sicht dieses 11. Nachhaltigkeitsziels erforderlich ist, verlangt größere Budgets. Doch für eine hochwertige, verlässliche, nachhaltige und widerstandsfähige Infrastruktur und Stadtentwicklung ist eine nachhaltige Finanzpolitik unerlässlich. 
Unsere Leitlinien für eine moderne und nachhaltige Haushaltspolitik lauten: Einnahmen und Ausgaben des Staates müssen ökonomisch sinnvoll, ökologisch verantwortbar und sozial gerecht sein. Saarbrücken hat einen enormen Nachholbedarf an Zukunftsinvestitionen. Es ist wichtig, diese Investitionen zu tätigen, denn sie reduzieren bei langfristiger Betrachtung Kosten und entlasten unseren Haushalt. Vor allem aber sichern sie Lebensqualität und unsere Zukunft. 
Wir setzen daher auf eine zukunftsfähige Infrastruktur in Saarbrücken – seien es die Bildungseinrichtungen, die Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, die Verkehrswege der Stadt, die Anforderungen des Klimaschutzes, der Barrierefreiheit oder der Digitalisierung. Investitionen in eine intakte Infrastruktur sind ein Beitrag zur Chancen- und Generationengerechtigkeit und Voraussetzung für einen nachhaltigen Wirtschaftsstandort. Eine gute kommunale Daseinsvorsorge erhöht die Lebensqualität und fördert eine gesundheits- und klimafreundliche Umwelt. 
Haushalt transparent gestalten 
Wer sich heute einen Überblick über den Haushalt der Landeshauptstadt verschaffen will, trifft auf eine circa 1.000 Seiten lange Datenhalde. Wir wollen, dass Bürger*innen leichter nachvollziehen können, wofür und warum die Landeshauptstadt Geld ausgibt. 
Transparenz ist für uns kein Selbstzweck, sondern nimmt die Bürger*innen mit und ermöglicht ihnen ein Verständnis dafür, warum gewisse Ausgaben getätigt werden und andere nicht. 
Konkret heißt das, wir 
•  sorgen dafür, dass Haushaltsdaten durch den Einsatz von digitalen Tools wie z.B. “der Interaktive Haushalt” leichter zugänglich und verständlich aufbereitet werden. 
•  setzen uns dafür ein, dass aus dem Haushalt leicht erkennbar ist, welche Prioritäten die Landeshauptsstadt bei den freiwilligen Leistungen setzt. 
• stellen sicher, dass eine zusammengefasste Darstellung des Haushalts in verständlicher Sprache verfügbar ist. 
Wirkungsorientierter Haushalt 
Begrenzte Mittel müssen besonders zielgerichtet und wirkungsvoll eingesetzt werden. Damit das auch passiert, sind klar definierte Ziele und Kriterien erforderlich. Wir setzen auf einen sozial-ökologischen Kriterienkatalog, der Ausgaben und Maßnahmen auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) hin ausrichtet. Damit klar wird, welches Geld zu welchen Verbesserungen geführt hat, braucht es messbare, verständliche und nachvollziehbare Kenngrößen. Wir wollen, dass Kennzahlen und Messinstrumente eingeführt werden, mit denen der Haushalt wirksam gesteuert wird. 
Konkret heißt das, wir 
•  setzen uns für die Einführung eines sozial-ökologischen Kriterienkataloges, der orientiert an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung bei Entscheidungen über Ausgaben und Maßnahmen berücksichtigt wird. 
•  setzen uns dafür ein, dass Kennzahlen und Messinstrumente zur Haushaltssteuerung implementiert werden. 
• fordern die Steuerung und Weiterentwicklung des Haushalts anhand von Kennzahlen und messbaren Kriterien ein. 
Einführung eines Bürger*innenhaushalts 
Die Beteiligung der Bürger*innen in unseren Kommunen darf auch vor der Haushaltsplanung nicht Halt machen. Daher wollen wir einen Bürger*innenhaushalt. Wer bei uns wohnt, sollte Vorschläge für Schwerpunkte, konkrete Ausgaben oder auch Einsparungen machen können, die dann von der Verwaltung aufbereitet und durch den Stadtrat entschieden werden. 
Wir schlagen „Gender Budgeting“vor, denn die Saarbrücker Haushalts- und Finanzpolitik muss diskriminierungsfrei sein: Städtische Mittel müssen allen Bürger*innen unabhängig vom Geschlecht gleichermaßen zugutekommen. 
Land und Bund in die Pflicht nehmen! 
Wir setzen uns dafür ein, dass das Land und der Bund endlich die finanziellen Mittel bereitstellen, um die Erfüllung der kommunalen Aufgaben langfristig zu sichern. Ob nun Investitionen in den Erhalt der Krankenhäuser, Kosten für die Flüchtlingsunterbringung oder für den Ausbau der Ganztagsschulen – die Stadt darf nicht allein gelassen werden. Dafür wollen wir als Landeshauptstadt klar Stellung beziehen.

5. Mobilität 
Verkehrspolitik im Wandel: Lebenswertes Saarbrücken im Fokus 
Die heutige Verkehrspolitik hat negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesellschaft. Sie führt zu hohem Flächenverbrauch, hohen Treibhausgasemissionen, Lärm und Unfallrisiken. Eine lebenswerte Umgebung erfordert eine Priorisierung von öffentlichem Verkehr, Fahrrad- und Fußgänger*innenverkehr sowie die Schaffung von Grünflächen und Orten mit hoher Aufenthaltsqualität. Wir setzen uns für einen barrierefreien öffentlichen Nahverkehr ein, schaffen sichere Infrastrukturen für den Rad- und Fußverkehr und fördern die gemeinsame Nutzung von PKW. 
Die Gestaltung unserer Mobilität und der Logistik der Güter hat erhebliche Auswirkungen auf den Flächenverbrauch. Lärm und Abgase beeinträchtigen die Lebensqualität in den Stadtteilen. Deshalb befürworten wir Grüne die Verkehrswende, um sowohl unsere Gesundheit als auch die Umwelt zu schützen. Um unsere Mobilität zu sichern und Orte lebenswerter zu gestalten, setzen wir auf die weitere Stärkung des barrierefreien Bus- und Bahnsystems sowie des Rad- und Fußverkehrs. Diese Verkehrsträger sind energieeffizient und schonen die begrenzten planetaren Ressourcen. 
Wir glauben an die Expertise der Bürger*innen in Bezug auf ihre Lebensumgebung. Daher setzen wir auf eine aktive Bürger*innenbeteiligung bei Entscheidungen zum Verkehrswesen. Unsere Strategie beinhaltet die Einrichtung von Dialogforen und transparenten Entscheidungsprozessen. Wir möchten die Bedürfnisse der Bevölkerung integrieren, um eine demokratische und bürger*innennahe Verkehrspolitik zu fördern. 
Nachhaltige Entwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs 
Wir setzen uns für den Ausbau und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ein. Unser Ziel ist es, eine umweltfreundliche und effiziente, nachhaltige Alternative zum individuellen Autoverkehr zu schaffen, die für alle Bürger*innen zugänglich ist. Dazu bauen wir Bus- und Bahnstrecken aus, integrieren umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Elektrobusse und optimieren Taktung und Ticketpreismodell. Die Einsatzmöglichkeit innovativer Verkehrsmittel wie z.B. moderner Oberleitungsbusse oder Seilbahnen wollen wir untersuchen lassen. 
Unser Ziel ist ein zuverlässiger öffentlicher Nahverkehr, der an allen Tagen der Woche von früh bis spät eine Mobilitätsgarantie bietet. Wir setzen dabei auf innovative Finanzierungsinstrumente wie den Mobilitätspass, der eine Umlagefinanzierung des ÖPNV darstellt und von allen Einwohner*innen, Kfz Halter*innen, Auto-Nutzer*innen oder Arbeitgeber*innen getragen werden kann. Damit wollen wir für alle Saarbrücker*innen eine fahrscheinfreie Nutzung des ÖPNV ohne weitere Kosten ermöglichen. Ein Ticketkauf entfällt. 
Zukünftig sollen Busse die Fahrgastpotentiale besser erschließen. Insbesondere in großen Wohn- und Gewerbegebieten sowie Schulzentren und an Veranstaltungsorten sollen Schnellbuslinien als Ergänzung zu den bestehenden Buslinien eingeführt werden. Diese Linien verbinden die Bezirke auf direktem Weg und mit wenigen Haltestellen. Sie stellen somit eine echte Alternative zum Auto dar. Um den Verkehrsfluss nicht zu behindern, sollen die Busse an Ampeln bevorzugt werden und somit schneller „Grün“ bekommen. 
Die Dienstleistungsqualität des ÖPNV muss sich darüber hinaus verbessern. Dazu gehören neben gut ausgebildeten Busfahrer*innen, die auf die Belange der Fahrgäst*innen sensibilisiert sind, auch moderne, überdachte, beleuchtete und mit Sitzgelegenheiten ausgestattete Haltestellen. Zentrale Haltestellen und Bahnhöfe sollten außerdem mit ausreichend sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ausgestattet sein. 
Fahrradfreundliche Stadtgestaltung 
Unsere Vision für Saarbrücken ist eine Stadt, in der das Fahrrad im Mittelpunkt steht. Wir setzen uns für umfassende Fahrradfreundlichkeit ein, indem wir sichere Fahrradwege ausbauen, Fahrradparkplätze schaffen und Fahrradverleihsysteme fördern. So erleichtern und fördern wir die Fahrradnutzung. 
Das Potential für den Radverkehr ist groß. Über 40 Prozent der Autofahrten im Nahbereich können problemlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Der zunehmende Anteil an elektrisch unterstützten Fahrrädern ermöglicht es, auch längere Strecken und die Saarbrücker Hügel bequem zurückzulegen. Um mehr Menschen für das Radfahren zu gewinnen, sind sichere und attraktive Wege sowie überdachte Abstellanlagen notwendig. 
Deshalb wollen wir die bestehenden Lücken zwischen den Radwegen in der Landeshauptstadt schließen, weitere Fahrradstraßen einrichten und uns für eine schnelle Planung der Schnellradwege vor Ort einsetzen. Wir schaffen damit ein attraktives Netz. 
Radwege sollten permanent beleuchtet sein, jedoch müssen Lichtemmissionen vermieden werden, um Insekten zu schützen. Intelligente und bedarfsgerechte Beleuchtung entlang von Radwegen kann dazu beitragen, dass Radfahrende auch zu später Stunde sicher nach Hause kommen. Wir möchten daher Strecken in der Stadt identifizieren und bestehende Radinfrastrukturen mit intelligenten Beleuchtungskonzepten verbessern. 
Verkehrsberuhigung und Fußgängerfreundlichkeit 
Die Lebensqualität in Saarbrücken soll durch verkehrsberuhigte Zonen und sichere Gehwege gesteigert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Fußgänger*innen sicher und komfortabel unterwegs sind. Konkrete Maßnahmen wie die Schaffung verkehrsberuhigter Zonen in Wohngebieten, die Verbesserung von Gehwegen und die Installation sicherer Überwege tragen dazu bei, eine fußgänger*innenfreundliche Umgebung zu schaffen. 
Das Zufußgehen als natürlichste Form der Fortbewegung wird leider oft unterschätzt. Zu jeder Mobilitätskette gehört ein Fußweg. Wir möchten breite und sichere Wege, die idealerweise getrennt vom Radverkehr verlaufen. Barrieren wie hohe Bordsteinkanten sollten beseitigt werden. Es sollte geprüft werden, wo zusätzliche Überwege sinnvoll sein können. Die Länge der Grünphasen an Fußgängerüberwegen muss auch für diejenigen ausreichend sein, die langsam die Fahrbahn überqueren. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Straßenbeläge für Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen geeignet sind. Das Kopfsteinpflaster sollte einen geglätteten Streifen erhalten, der gut befahrbar ist. 
Autoreduzierte Ortskerne bieten Chancen für andere Nutzungen, wie zum Beispiel Spiel- und Grünanlagen oder gemütliche Außengastronomie. Weniger Lärm verbessert auch die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen, lädt zum Verweilen und Konsumieren ein. Wir möchten mehr Bereiche als verkehrsberuhigte Zonen („Spielstraßen“) ausweisen und Tempo 30 auf möglichst vielen Straßen einführen. Wir erstreben ein sinnvolles PKW-Parkkonzept, dass die Bedarfe von Familien, Senior:innen und Menschen mit Behinderung sowie der Anwohner:innen ausreichend berücksichtigt und gleichzeitig mehr Raum für Grünflächen und Fahrräder schafft. 
Das erfolgreiche Projekt „Sommerstraßen“ wollen wir auf alle Stadtbezirke ausweiten. 
Elektromobilität und Umweltschutz 
Elektromobilität ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen Verkehrszukunft. Wir konzentrieren uns darauf, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auszubauen und städtische Fahrzeugflotten auf nachhaltige Alternativen umzustellen. 
Durch einen flächendeckenden Ausbau von öffentlichen Ladesäulen wollen wir die wichtige Grundvoraussetzung schaffen, dass auch Stadtbewohner:innen ihr Elektrofahrzeug in der Nähe ihrer Wohnung laden können. 
Unser Ziel ist es, die Luftqualität zu verbessern, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Saarbrücken zu einer Vorreiterstadt in Sachen Elektromobilität zu machen. Wir werden darauf achten, dass der Lärmaktionsplan aktuell ist und umgesetzt wird. Der Plan ist die zentrale Säule beim Schutz vor Lärm für die Bürger*innen. Er regelt, welche Straßen auf Tempo 30 reduziert werden sollten oder einen lärmmindernden Straßenbelag erhalten. 
Intelligente Verkehrssteuerung 
Ein Teil der hohen Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor ist auf den Transport von Gütern mit Diesel-betriebenen Lastwagen zurückzuführen. Als Kommune haben wir begrenzte Möglichkeiten, Alternativen zu fördern, aber wir werden die vorhandenen Spielräume nutzen. 
Es ist wichtig, Logistikflächen zu sichern und nicht für andere Zwecke zu nutzen. Hier können Güter von der Bahn oder von großen, schweren Lastwagen auf kleinere, elektrisch betriebene Transporter oder Lastenräder umgeladen und zugestellt werden. 
Wir wollen den Lkw-Verkehr auf unseren Straßen regulieren. Wir werden den Einsatz von Lastenrädern und neuen Verteilkonzepten wie Cityhubs oder Güterbeförderung durch nachhaltig angetriebene Kleinfahrzeuge vorantreiben. 
Wir setzen uns weiterhin für die Ausweisung einer großräumigen Durchfahrtverbotszone für Lkw im Transitverkehr ein. Schwerlastwagen, die keine Waren in der Stadt anliefern oder abholen, müssen aus dem Stadtgebiet verbannt werden. Sie verursachen Lärm- und Schadstoffemissionen sowie Straßenschäden und schaffen Gefahrenräume, insbesondere für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. In anderen Städten wird ein Lkw-Durchfahrtsverbot mit dem Hinweis ‘Lieferverkehr frei’ bereits erfolgreich umgesetzt. Mehrere Bürgerinitiativen fordern dies auch seit Jahren für Saarbrücken. Um die Umwelt zu schützen und das Wohl aller Saarbrücker Bürger*innen, insbesondere der Anwohner*innen beliebter Abkürzungs-Routen für Lkw-Fahrer, zu gewährleisten, sollte das Durchfahrtsverbot schnell umgesetzt werden. 
Parkraummanagement 
Die Transformation zu einer smarten Stadt erfordert innovative Lösungen für die Verkehrssteuerung. Wir fördern Technologien, die eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen. Dazu gehören intelligente Verkehrssteuerungssysteme sowie die Unterstützung von Carsharing und Mitfahrgelegenheiten.  Wir unterstützen dabei vorhandene (kommerzielle) Carsharing-Angebote beim Ausbau weitererMietstationen und fördern neue Anbieter bei der Ansiedlung in der Innenstadt. 
Durch diese Maßnahmen streben wir eine intelligente und nachhaltige Mobilität für alle Saarbrücker*innen an. 
Parkraum benötigt große Flächen und beansprucht damit viel Raum. Oft wird argumentiert, dass es zu wenige Parkplätze gibt. Allerdings sind laut Statistik viele Parkhäuser nicht ausgelastet. Das führt zu Parkplatzsuchverkehr, Lärm, Umweltbelastungen und einer ineffizienten Nutzung des öffentlichen Raums. Ein digitales Parkraummanagement kann Abhilfe schaffen, indem es die Parkplätze besser auslastet, Parkverstöße effizienter sanktioniert und somit Verkehrsflächen für den ÖPNV, Rad- und Fußverkehr freigibt. Die Einführung digitaler Parkraumkontrollen soll die Einhaltung von Parkregeln verbessern. Dadurch werden Ressourcen in der öffentlichen Verwaltung geschont und für andere Aufgaben freigemacht. In Saarbrücken soll das Falschparken insbesondere auf Geh- und Radwegen, Fahrradschutzzonen, abgesenkten Bordsteinkanten und im Kurvenbereich nicht mehr geduldet werden. Dafür soll der kommunale Ordnungsdienst gestärkt werden. Durch dieses bessere Managenment können Parkflächen, gerade in der Innenstadt, renaturiert werden und von allen Menschen genutzt werden. Als konkrete Flächen sind hier vor allem der Beethovenplatz und Landwehrplatz zu nennen. Die Anwohnerparkgebühren in Saarbrücken sind weit davon entfernt, den wirtschaftlichen Wert des von ihnen belegten öffentlichen Raumes wieder zu spiegeln. Darum wollen wir sie schrittweise deutlich anheben. 
Weiterhin setzen wir uns für die Errichtung von Mobilitätsstationen ein. An Bahnhöfen und zentralen Bushaltestellen sollten Bahn, Bus, Fahrrad (Abstell- und Verleihangebote) sowie Carsharing zusammengeführt werden. Dadurch sind verschiedene Möglichkeiten für die An-, Ab- und Weiterreise möglich, die über das eigene Auto hinausgehen.

6. Soziale Gesellschaft und Sicherheit 
Saarbrücken ist eine Stadt mit einer vielfältigen Bevölkerung. Wir wollen allen diesen Menschen Teilhabe ermöglichen. Teilhabe meinen wir in einem umfassenden Sinne. Das heißt nicht nur, dass eine Person finanziell in der Lage ist, sich zu versorgen. Es heißt für uns, dass eine Person eigenständig am sozialen Leben in der Gesellschaft, sei es politische oder soziale Partizipation, kulturelle oder sportliche Aktivitäten oder ehrenamtliche Arbeit, teilhaben kann. Die zunehmende Spaltung in Arm und Reich schadet der Gesellschaft und dem Individuum. Armut und sozialer Ungleichheit wollen wir wirksam begegnen. In einem grünen Saarbrücken: 
•  ist Platz für ein friedliches und tolerantes Miteinander von Menschen jeglicher Hauptfarbe, geschlechtlicher Orientierung, kultureller und/oder sozialer Herkunft und Lebenssituation; 
•  fördern wir durch Gemeinwesenarbeit Hilfe zur Selbsthilfe und gesellschaftliche Teilhabe; •  
ist soziale Teilhabe für alle möglich und unabhängig vom Geldbeutel; 
•  gibt es bezahlbaren Wohnraum für alle; 
•  ist Migration nicht nur ein Menschenrecht, sondern wird als Bereicherung für unsere Gesellschaft gesehen; 
•  ist echte Inklusion Realität; 
• sind alle Geschlechter gleichgestellt. 
In Saarbrücken – obwohl Landeshauptstadt – sind nur wenige Zuständigkeiten für Sozialpolitik angesiedelt, viele Bereiche werden über den Regionalverband verwaltet (insbesondere Jugend- und Arbeitsmarktpolitik). Wir arbeiten deshalb eng mit unserer Fraktion im Regionalverband zusammen und verfolgen dieselben Ziele. In diesem Wahlprogramm konzentrieren wir uns auf die Bereiche, in denen die Landeshauptstadt Handlungskompetenzen hat. 
Saarbrücken fit machen für eine alternde Gesellschaft 
Von einer senior:innenfreundlichen Stadt profitieren alle. Sie ist eine Stadt der kurzen Wege, sie nimmt also alle Formen der Mobilität gleichberechtigt in den Blick. Das heißt konkret ein gut ausgebauter und bezahlbarer ÖPNV, eine erreichbare Nahversorgung, Gehwege, die gut und sicher benutzbar sind, und mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wie Sitzgelegenheiten. 
Auch in der Seniorenpolitik brauchen wir das Augenmerk auf das Quartier. Sinnvoll sind wohnbaulich durchmischte Quartiere, so dass ein Umzug in eine kleinere Wohnung innerhalb des gewohnten Umfeldes möglich ist. Ebenso wichtig sind Begegnungsmöglichkeiten vor Ort. Wir begrüßen die Entwicklung der Initiative „Netzwerke gute Nachbarschaft“, die auf ehrenamtlicher Basis kleinräumig in vielen verschiedenen Stadtteilen solche Begegnungsmöglichkeiten schafft. 
Vor einigen Jahren wurde das erste seniorenpolitische Konzept der Landeshauptstadt entwickelt und im Stadtrat diskutiert und verabschiedet. Wir wollen, dass dieses Konzept fortgeschrieben wird, d.h. auch eine regelmäßige Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote, um sie mit den bestehenden Bedarfen abzugleichen. 
Konkret heißt das: 
•  Wir wollen die Gemeinwesenarbeit stärken bzw. Quartiersmanagement aufbauen mit dem Fokus auf Seniorenpolitik 
•  Wir wollen den Seniorenbeirat mit allen seinen Initiativen in den Bereichen 
Gesundheitsprävention, Beratung, Wohnen, Begegnung, Bildung, Kultur und Infrastruktur unterstützen 
•  Wir wollen prüfen, ob präventive Hausbesuche durchführbar sind, um alten Menschen, die isoliert und einsam sind, ein persönliches Gespräch anzubieten und ein offenes Ohr für deren Sorgen und Wünsche haben 
•  Wir wollen, dass die Arbeit von Pflege- und Gesundheitsdiensten auf das Quartier bezogen wird, um Menschen dort Hilfe anzubieten, wo sie wohnen (community healthnursing). 
Teilhabe fördern 
Gute Lebensbedingungen sollen für alle Menschen verfügbar sein. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Gemeinwesenarbeit (GWA).Sie setzt bei den Menschen vor Ort – im jeweiligen Sozialraum – an und leistet Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie Brücken zwischen den Menschen und Gruppen vor Ort baut und leicht und unkompliziert durch den Bürokratiedschungel der Angebote und Unterstützungsleistungen begleitet. Sie nimmt die individuellen Stärken der Bewohner*innen wahr und ermutigt dazu, diese zu nutzen. Sie vernetzt die unterschiedlichen Akteur*innen vor Ort (Kitas, Schulen, Vereine, Gewerbetreibende, Verwaltung, Politik, Polizei u.v.m.) und setzt sich für ein gutes und tolerantes Miteinander ein. 
Wir setzen uns für alle Aktivitäten ein, die eine Teilhabe vor Ort fördern. Konkret heißt das:
•  Gemeinwesenarbeit als eine Methode der Sozialarbeit hat in Saarbrücken eine lange Tradition. Wir wollen, dass diese Projekte gut ausgestattet sind und eine dauerhafte Perspektive erhalten. 
•  Wir möchten weitere Kinderhäuser einrichten. Kinderhäuser sind niedrigschwellige Einrichtungen für Kinder und deren Familien, die offen für alle sind und an die – je nach konkretem Bedarf vor Ort – vielfältige Angebote angedockt werden können. 
•  Wir möchten offene und barrierefreie Treffpunkte in den verschiedenen Quartieren fördern mit Informations- und Beratungsangeboten für Menschen in problematischen Lebenslagen 
• Wir wollen die Etablierung von Sozialraumkonferenzen anregen, in denen sich – unter professioneller Moderation – alle interessierten Bewohner*innen, kirchliche Institutionen, Gewerbetreibende, Vereine und Organisationen regelmäßig treffen und sich über Verbesserungen ihres sozialen Umfeldes austauschen. 
Wohnungslosigkeit vermeiden! 
Zu einem der größten sozialen Probleme hat sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum entwickelt. Das Saarland ist seit Jahren Schlusslicht beim Bau von Sozialwohnungen. Die Folgen: Zunehmende Armut bei Menschen mit geringem Einkommen, wenn ein großer Teil des verfügbaren Einkommens für Miete und Mietnebenkosten ausgegeben werden muss, und zunehmende Wohnungslosigkeit bis hin zur Obdachlosigkeit. 
Wir setzen uns daher dafür ein, die städtische Wohnungsbaugesellschaft bei der Schaffung weiterer Sozialwohnungen zu unterstützen und eine Beratungsstelle zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit zu schaffen: Hier kann bei drohender Kündigung durch intensive Kontakte zum Vermieter und sozialarbeiterische Unterstützung der Mieter*innen frühzeitig gegengesteuert werden, damit es gar nicht erst zu einer Kündigung des Mietvertrages kommt oder rechtzeitig eine andere Wohnung gefunden wird. 
Wir möchten mehr ordnungsrechtliche Unterkünfte in Sozialwohnungen umwandeln: Oft wohnen obdachlose Menschen über viele Jahre in ordnungsrechtlichen Unterkünften. Sinnvoll wäre es, diese Schlichtbauten in Sozialwohnungen umzuwandeln mit dauerhaften Mietverträgen. 
Wohnungslosen Menschen helfen! 
Mit zunehmenden Wohnungsmangel nimmt die Zahl der Menschen in Saarbrücken, die keine eigene Wohnung haben, zu. Die Beratungsstellen für Wohnungslose schlagen Alarm. Es gelingt kaum noch, für diese Zielgruppe eine geeignete Wohnung zu finden, und um die wenigen vorhandenen Wohnungen konkurrieren Menschen mit geringem Einkommen und Studierende. Wohnungslosigkeit bis hin zur Obdachlosigkeit ist die krasseste Form von Armut. Diese Menschen brauchen unsere Solidarität und Unterstützung. 
Konkret heißt das für uns, dass wir weitere Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum schaffen möchten. Tagesaufenthalte wie die Wärmestube müssen weiterhin finanziell ausreichend ausgestattet werden. Außerdem wollen wir die Schaffung eines niederschwelligen Beschäftigungsprojektes prüfen und kontinuierlich im Kontakt mit den Beratungseinrichtungen und städtischen Ämtern die Situation im Blick behalten und gegebenenfalls gegensteuern 
Konflikte im öffentlichen Raum 
Der Aufenthalt von wohnungslosen oder obdachlosen Menschen im öffentlichen Raum sorgt oft für Ängste bis hin zur Ablehnung bei der Bevölkerung und manchmal für Konflikte. 
Für die urbanen Lebensrealitäten gibt es keine einfachen Lösungen. Polizeiliche Maßnahmen sind kein Mittel gegen Armut. Menschen, die Hilfe brauchen, dürfen nicht weiter an den Rand der Gesellschaft geschoben werden. Deswegen ist ein Weg der Empathie notwendig, der die Ursachen in den Blick nimmt. Dazu gehört eine Stärkung der sozialen Träger*innen, ein Ausbau der Sozialarbeit und bessere Partnerschaften zwischen den Akteur*innen vor Ort. Der Umgang mit Obdachlosen erfordert individuelle Lösungen, die die Würde und Freiheit der Menschen achten. Projekte wie beispielsweise die Forderung nach den Saarbrücker Nestern („Tiny Houses”) sind hierzu ein erster Ansatz. 
Wir wollen regelmäßige Konferenzen mit den zuständigen städtischen Ämtern, der Polizei und den Beratungseinrichtungen (wie Diakonie, Caritas, AWO, Wärmestube, Drogenhilfezentrum u.a.) initiieren, Bewohner*innen unterstützen, indem die aktuelle Situation beobachtet wird und geeignete Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Drogendealer*innen müssen konsequent juristisch verfolgt und bestraft werden. Wir setzen uns für häufige Kontrollen und Anwesenheit von Polizei an den „Hotspots“ ein, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen. Eine Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum lehnen wir entschieden ab. 
Solidarität und faire Lastenverteilung 
Trotz der umfangreichen Unterstützung im Zuge der Corona-Hilfen sowohl seitens des Bundes als auch des Landes verzeichnen die Städte und Gemeinden im Saarland neue finanzielle Herausforderungen, darunter auch die Versorgung von Geflüchteten. Die Auswirkungen des Angriffskrieges in der Ukraine verschärfen die Situation zusätzlich. Es ist unerlässlich, dass das Land sicherstellt, dass die entstandenen sowie zukünftigen Aufwendungen für die Unterkünfte nicht den Kommunen zur Last fallen. Container-Dörfer sind ein Produkt einer verfehlten Landespolitik, die die Kommunen mit den Aufgaben allein lässt. Die durch die Ampel beschlossenen Förderungen sind dabei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es braucht langfristige Planungssicherheit für die Kommunen, die menschenwürdige Lösungen für Geflüchtete ermöglicht. 
Licht ins Dunkel bringen! 
Während der Fokus klar auf der Verbesserung der objektiven Sicherheit liegen muss, darf das subjektive Sicherheitsgefühl nicht außer Acht gelassen werden. Auch wenn die gefühlte Unsicherheit nicht immer mit der messbaren Unsicherheit übereinstimmt, stehen Vermeidungstendenzen einer Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben entgegen. Häufig können bauliche Maßnahmen wie der Abbau von Sichtbarrieren oder eine verbesserte Beleuchtung „Angsträume“ verhindern. Wir setzen uns unter anderem für entsprechende Beleuchtungskonzepte ein, die durch das Land gezielt gefördert werden. Außerdem sollten die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen, LGBTIQ- Menschen mit Rassismuserfahrungen, Menschen mit Behinderung und Senior*innen besser ermittelt werden. 
Feuerwehr besser ausstatten! 
Brandschutz, technische Hilfe, Rettungsdienst, Zivil- und Katastrophenschutz leisten 365 Tage im Jahr ehrenamtliche Hilfe. Es fehlt jedoch eine zeitgemäße und angemessene Ausstattung. Auch die bauliche Infrastruktur ist in Saarbrücken häufig sanierungsbedürftig. Feuerwehrgerätehäuser müssten dringend auf den neusten technischen Stand gebracht werden. Feuerwehren, insbesondere auch die Jugendfeuerwehr, leisten einen großen Beitrag zur Gemeinschaftsbildung. Daher setzen wir uns dafür ein, die Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung, die Mittel der Jugendfeuerwehren und Trainingsangebote verstärkt zu fördern. Zudem sollte die Möglichkeit zum deutsch-französischen Austausch der Löschbezirke gezielt gefördert werden. Fahrten zu Einsätzen für die freiwillige Feuerwehr mit dem ÖPNV sollen unbürokratisch und kostenlos möglich sein. 
Cybersicherheitsrisiken minimieren! 
Die Anzahl von Cybersicherheitsangriffen steigt. Dabei geraten besonders kritische Infrastrukturen ins Visier von Angreifer*innen. Wir setzen uns daher dafür ein, dass die Stadt Saarbrücken ein umfassendes IT -Sicherheitskonzept erstellt. Die Cybersicherheitsstrategien müssen stets auf dem aktuellen Stand gehalten und Maßnahmen zur Minimierung von Cybersicherheitsrisiken auf den Weg gebracht werden. Außerdem muss die Zusammenarbeit zwischen den Ämtern im Bereich Datensicherheit und Cybersicherheit gestärkt werden. Dazu müssen entsprechende Mittel bereitgestellt und aufgestockt werden.

7. Bildung, Kitas und Familien 
Der Spruch „Kinder sind die Zukunft“ hat noch immer Gültigkeit. Gute Bildung und Betreuung für alle, das ist unser Ziel. Es gilt die Qualität der Bildung zu verbessern und Integration zu stärken. Bildungsgerechtigkeit darf nicht nur eine Worthülse sein, sondern sie muss gelebt werden. Deshalb muss der Besuch einer Kita ebenso kostenfrei sein wie Schulbesuche. 
Qualitativ hochwertige und moderne Kitas 
Wenn es um die Betreuung der Kleinsten geht, brauchen wir ein gutes Betreuungsverhältnis zwischen Kindern und Erzieher*innen, um auf die individuellen Anforderungen einzugehen. Es sollte gewährleistet sein, dass alle Kinder wohnortnah betreut und gefördert werden können – unabhängig von den vorhandenen persönlichen Voraussetzungen der Kinder und ihrer Eltern. Dazu ist eine konsequente Erweiterung der Betreuungsplätze notwendig und bei Neubauten ist auf die barrierefreie und moderne Ausstattung zu achten. 
Jedes Kind sollte seine Potentiale und Fähigkeiten entfalten können. Deshalb fordern wir eine Erhöhung des Personals und Förderung der Ausbildung – daneben sollen die Arbeitsbedingungen verbessert und Leitungskräfte entlastet werden, indem Verwaltungsaufgaben an nichtpädagogisches Personal abgegeben werden. Wir setzen uns für eine Sprachförderung aller Kinder, bedarfsgerechte Öffnungszeiten der Einrichtungen sowie kostenloses, qualitativ hochwertiges, biologisches und regionales Essen ein. 
Grundschulen und Schulsozialarbeit 
Nachdem nicht überall ausreichend Plätze in der Nachbetreuung angeboten werden können, fordern wir den Ausbau der gebundenen Ganztagsschulen. Allerdings ist die Wahlfreiheit hierbei sicherzustellen. 
Bei Schulneubauten und -sanierungen möchten wir, dass die Anforderungen an moderne Unterrichtsformen berücksichtigt werden. Wir wollen unsere Schulen künftig auch bei der IT Administration unterstützen, um einen zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist der Wärmeschutz an Schulen in den Gebäuden und auf den Schulhöfen zu berücksichtigen. Bei der Gestaltung von Schulhöfen und Außenanlagen wollen wir Möglichkeiten zum Unterrichten im Grünen („Grüne Klassenzimmer“) schaffen, vielfältige Bewegungsanreize schaffen und das Konzept der “Essbaren Städte” auch auf Schulhöfe übertragen.Dabei achten wir stets auf Barrierefreiheit 
Darüber hinaus ist die Schulsozialarbeit eine soziale Säule für Bildungsgerechtigkeit und unterstützt Schüler*innen sowie Familien. Wir wollen dieses wichtige Angebot ausbauen und dauerhaft an allen Schulen anbieten. 
Wir fördern die Vernetzung von Schulen mit außerschulischen Partner*innen wie Sportvereinen und Musikschulen. Wir setzen uns für die Öffnung der Schulen für die Begegnung mit dem gesellschaftlichen Leben vor Ort und die Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen ein. Wie bei den Kindergärten ist auch bei den Schulen auf Barrierefreiheit zu achten. 
Ebenso wie in den Kindertageseinrichtungen möchten wir eine qualitativ hochwertige, regionale, nachhaltige und bezahlbare Ernährung für die Schulkinder sicherstellen, setzen uns für die Einrichtung abwechslungsreicher Schulhöfe ein sowie für einen verstärkten Einsatz und eine verstärkte Anwesenheit von Verwaltungskräften. 
Familien stärken! 
Eltern sollen darin bestärkt werden, ihre Kinder bestmöglich zu fördern und ihnen gute Bildungschancen zu ermöglichen. Kinder wiederum sollen die Möglichkeit haben, gut und glücklich aufzuwachsen. Denn wenn es den Kindern gut geht, geht es der ganzen Familie gut. 
Die Familie ist der erste Ort, an dem Kinder Bildung und Förderung im Alltag erfahren. Gleichzeitig erwarten Eltern zu Recht gute Bedingungen für das Aufwachsen ihrer Kinder auch dort, wo frühkindliche Bildung in öffentlicher Verantwortung stattfindet: in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege. 
Gute Bedingungen und gleiche Chancen zu schaffen, heißt vor allem, Eltern in ihrer Lebensplanung und in ihrem Alltag zu unterstützen. Eltern wollen Zeit für ihre Kinder und sie wollen Zeit für ihren Beruf. Zeit für Erziehung und Bildung ist deshalb auch eine Frage der Vereinbarkeit von Familie und 
Beruf. Wir müssen Eltern entlasten: vom Zeitstress und vom Anspruch, immer flexibler und immer perfekter zu sein. Es geht um mehr Zeit für Familie in der Lebensphase, in der Erziehung und Bildung von Kindern besonders wichtig und zeitintensiv sind. 
Und diese Zeit brauchen Familien gleichermaßen, denn Kindererziehung ist längst nicht mehr allein Sache der Mütter. Die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist daher ein familienpolitisches Ziel, für das wir uns einsetzen. Für uns ist die Gleichstellung der Geschlechter eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt.

8. Vielfalt, Demokratie und Gesellschaft 
Demokratie und Beteiligung 
Saarbrücken verändert sich. Die Menschen gestalten diese Veränderung aktiv mit. Saarbrücken hat über Hunderttausend Gehirne – nutzen wir sie. Dazu braucht es frühzeitige Information und Einbeziehung bei allen Planungsprozessen, neue Formen der Beteiligung und die Modernisierung traditioneller Formate. 
Wir trauen den Bürger*innen mehr zu, wollen mehr Entscheidungen in ihre Hand geben. Beteiligungsprozesse dürfen nicht im Nichts verlaufen, sondern müssen Konsequenzen haben, über die transparent informiert wird. 
Insbesondere die junge Generation, die am meisten von den zukünftigen Konsequenzen heutiger Entscheidungen betroffen ist, muss aktiv und von Anfang an Teil des demokratischen Prozesses sein. „Fridays for Future“ hat gezeigt, wie groß das demokratische Engagement von jungen Menschen in Bezug auf Zukunftsfragen ist. Wir wollen, dass politische Beteiligung allen ermöglicht wird. Beteiligung darf nicht an sozialer Herkunft oder Lebenssituation scheiden. Online Beteiligungsangebote etwa sind erster Schritt zu mehr Transparenz und Verständigung. 
Saarbrücken braucht eine aktive Zivilgesellschaft, deren Rat und Mitentscheidung 
Bürgerentscheide sind für uns eine wichtige direktdemokratische Form. Damit Bürger*innen künftig frühzeitig über Veränderungen informiert und in kommunalpolitische Planungsprozesse einbezogen werden, wollen wir neue Formen der Beteiligung etablieren. Zu diesen zählen unter anderem Bürger*innengutachten, Beteiligungshaushalte und Onlinebeteiligungsplattformen. Als ersten, längst überfälligen Schritt für mehr Transparenz fordern wir eine online Live-Übertragung der Stadtratssitzungen. 
Außerdem möchten wir das Stadtbezirksbudget zu einem echten Beteiligungshaushalt weiterentwickeln, bei dem die Menschen über die Verteilung von Finanzmitteln mitentscheiden. Bürgerversammlungen wollen wir modernisieren, unter anderem durch Vorabdiskussionen auf einer Onlineplattform. 
Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche stärker beteiligt werden, beispielsweise mit der digitalen Beteiligungsplattform „aula“ an Schulen. Außerdem soll der Schüler*innenhaushalt ausgebaut werden. 
Wir fordern die Einrichtung eines Jugendparlamentes mit eigenständigen Befugnissen und ausreichendem Budget. 
Die Partizipation der Bürger*innen wollen wir generell durch eine Fachstelle und eine Onlinebeteiligungsplattform unterstützen. Außerdem möchten wir die Bezirksräte stärken, die wichtige kommunalpolitische Arbeit vor Ort leisten.
Klare Kante gegen Rechts 
Wir stehen für Akzeptanz, Vielfalt, Gleichberechtigung und Freiheit. Dies vertreten wir mit einer klaren Haltung gegenüber populistischen und rechtsextremistischen Gruppen/Parteien. Wir kämpfen gegen jede Form von gruppenbezogener und sonstiger Menschenfeindlichkeit. 
Deutschland hat aufgrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung. Dieses Bewusstsein zu erhalten und zu wecken ist eine staatliche und demokratische Pflicht, auch auf lokaler Ebene. Darum unterstützen wir die Erinnerungskultur und Orte des Gedenkens in unserer Stadt. Alle sind gefordert, konsequent zu verhindern, dass rechtsextremes Gedankengut Fuß fasst und salonfähig wird. Dafür müssen alle Demokrat*innen zusammenstehen. Wehrhafte Demokratie zeigt sich vor Ort. 
Das Auftreten rechter Gruppierungen erfüllt uns mit Sorge. Unter dem Deckmantel des „besorgten Bürgers“ wird hier versucht, arglosen Bürger*innen rechtsextremes Gedankengut näherzubringen und Grenzen zu verschieben. Wir möchten dem Rechtsruck gemeinsam einen Ruck der demokratischen Mitte entgegensetzen. Denn nur vereint können wir eine weitere Spaltung verhindern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt schützen. 
Wir fördern die Stärkung von Netzwerken gegen Rechtsextremismus und Rassismus, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir fordern einen kommunalen Aktionsplan „Strategien gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Wir stehen entschieden und solidarisch gemeinsam mit unseren jüdischen Mitbürger:innen gegen jede Form des Antisemitismus. 
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt 
Wir Grüne stehen für eine offene und vielfältige Gesellschaft, in der jede*r selbstbestimmt und diskriminierungsfrei leben kann. Dafür wollen wir auch auf kommunaler Ebene die politischen Rahmenbedingungen schaffen. Wir setzen uns für die volle Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (kurz: LSBTTIQ) ein. 
Wir wollen die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in allen gesellschaftlichen Bereichen leben, sichtbar machen und stärken. Egal, ob in der Bildung oder in der Jugendarbeit, im Familienleben oder in der Arbeitswelt: Wir setzen uns für gleiche Chancen und gleiche Rechte ein. Wir kämpfen für Freiheit, Respekt und Akzeptanz aller Menschen in Saarbrücken. 
Beratungsangebote für queere Menschen fördern und ergänzen 
Es gibt noch nicht überall eine gelebte Akzeptanz für queere Menschen. Sie erfahren immer noch viel zu oft Ausgrenzung und Diskriminierung. Zu den kommunalen Aufgaben gehört es daher, hier Beratungsstellen anzubieten und lokale Initiativen und Organisationen finanziell zu unterstützen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, auch in Saarbrücken ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie für Regenbogenfamilien aufzubauen sowie Vereine und Initiativen entsprechend zu fördern. 
Schutzräume für queere Menschen einrichten und ausbauen 
Gerade queere Jugendliche brauchen diskriminierungsfreie Räume – als Schutzräume und als Orte der Begegnung und des Empowerments, an denen sie nicht allein sind, Vorbilder finden und sich gegenseitig unterstützen können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, in Saarbrücken ein Beratungs- und Gruppenangebot speziell für LSBTTIQ-Jugendliche zu schaffen. 
Wir wollen sicherstellen, dass in der Gewaltprävention aktive Beratungsstellen für LSBTTIQ-Menschen mit den nötigen personellen und finanziellen Mitteln ausgestattet sind und fördern einen regelmäßigen Austausch mit Vertreter*innen und Expert*innen der LSBTTIQ-Communities wie auch mit den Betroffenen selbst. 
Wir wollen uns noch stärker für den Schutz und die körperliche Unversehrtheit von LSBTTIQ-Personen einsetzen, darum wollen wir ein “Queeres Safehaus” oder Schutzräume, beispielsweise durch ein queeres Jugendzentrum in der Innenstadt, schaffen. 
Queeres Saarbrücken 
Die Ehe für alle ist leider nicht das Ende der Diskriminierung von queeren Menschen. Immer noch werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität diskriminiert, benachteiligt und ihnen wird Gewalt angetan – psychisch und physisch. Dagegen hilft zunächst Aufklärung. Damit muss früher begonnen werden: Wir wollen Projekte unterstützen, in denen queere Initiativen und Vereine wie LSVD Saar e. V. sowohl junge Menschen als auch Eltern aufklären. 
Gleichstellung von Frauen 
Frauen bilden die Hälfte der Bevölkerung. Die Hälfte der Macht haben sie auch in Saarbrücken noch lange nicht inne. Als feministische Partei setzen wir uns dafür ein, dass Frauen nicht mehr benachteiligt werden – auch auf kommunaler Ebene. 
Die Hälfte der Macht 
Viele Parlamente sind männlich dominiert, so auch der Saarbrücker Stadtrat. Wir wollen daher auf Landesebene Druck für ein Parité-Gesetz nach dem französischen Vorbild ausüben: Dort müssen alle Wahllisten paritätisch zwischen den Geschlechtern besetzt werden. 
Frauennotruf und feministische Strukturen stärken 
Wir fordern die langfristige Sicherstellung des Frauennotrufs in der Landeshauptstadt Saarbrücken und eine finanzielle Unterstützung, die die Arbeit in Zukunft gewährleistet. Wir stehen zudem hinter Vereinen und Initiativen, die feministische Arbeit hier in Saarbrücken betreiben und fordern deren finanzielle Ausstattung. 
Strukturen von Gewalt aufbrechen! 
Noch immer sind Frauen, Mädchen und queere Menschen häufig von (sexualisierter) Gewalt betroffen – meist geht sie von Männern aus. Dagegen muss noch stärker vorgegangen werden, schon in Kitas und Schulen. Opfer müssen intensiver unterstützt werden. Initiativen wollen wir weiter stärken. Auch das Sicherheitsempfinden von Frauen und Mädchen muss steigen. Wir unterstützen und fördern zudem Vereine und Strukturen zum Schutz von Kindern bzw. zur Wahrnehmung ihrer Rechte. 
Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit 
Wir wollen einen Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit und Emanzipation einrichten, der sich mit klassisch feministischen Fragen auseinandersetzt, aber sich auch um queere Themen kümmert und in den Bereichen Bürger*innenschaftliches Engagement, Antifaschismus, Erinnerungskultur und Ähnlichem angehört wird.

9. Kultur 
Kultur muss kommunale Pflichtaufgabe werden 
Die Förderung der Kreativwirtschaft, kulturellen Bildung und Teilhabe betrachten wir Grüne als zentrale kommunale Pflichtaufgabe. Neben dem Erhalt unseres kulturellen Erbes setzen wir uns für Raum und Unterstützung für neue, vielfältige Ausdrucksformen ein. Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kulturschaffenden zu erkennen und die Weichen für eine aktive Gestaltung einer zukunftsfähigen Kulturszene zu stellen. 
Förderung lokaler Veranstalter*innen, Spielstätten und freier Szene 
Die Landeshauptstadt ist eine kulturelle Schatzkammer, die Kulturschaffende auf unterschiedliche Weisen unterstützt. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und der zögerlichen Rückkehr des Publikums möchten wir den Kulturetat der Landeshauptstadt erhöhen. Dabei liegt unser Fokus auf der Unterstützung interessierter Kulturschaffender bei der Suche nach Räumen für Proben, Aufführungen und Ateliers. Insbesondere befürworten wir die Forderung der freien Szene Saar nach einer festen Spielstätte und möchten lokale Veranstalter*innen finanziell und ideell stärker fördern, um die kulturelle Vielfalt zu bewahren. 
Breitenkultur fördern 
Musik- und Karnevalsvereine, Laienorchester, Chöre, Theatergruppen, Lesezirkel und soziokulturelle Zentren prägen die kulturelle Landschaft. Sie fördern soziale Integration und tragen zur Offenheit, Pluralität und Demokratie bei. Wir wollen Vereine und Gruppen bei der Suche nach geeigneten Räumen unterstützen, Kooperationen fördern und die Zusammenarbeit mit künstlerischen Hochschulen intensivieren. 
Deutsch-französischer Kulturaustausch 
Den kulturellen Austausch mit den grenznahen Kommunen im Eurodistrict-Saarmoselle halten wir für ein wichtiges Mittel, um die Kultur unserer Nachbar*innen besser kennen und schätzen zu lernen. Insbesondere den Austausch mit den Kulturschaffenden unserer Partnerstadt Nantes möchten wir intensivieren. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Städtenetzwerk Quattropole und im Eurodistrict-Saarmoselle wollen wir auch im Kulturbereich weiter ausbauen. Ein weiteres Augenmerk möchten wir von Synergien mit den Städten im Städtenetzwerk Quattropole (Luxembourg, Metz, Saarbrücken und Trier) legen.
Bibliotheken zu Begegnungsorten machen! 
Bibliotheken können mehr sein als reine Medien-Ausleihstellen. Bibliotheken sind öffentliche Räume, deren Potential bisher durch eng begrenzte Öffnungszeiten stark eingeschränkt wird. Das wollen wir ändern. Wir unterstützen die Saarbrücker Stadtbibliothek auf ihrem Weg zum „Dritten Ort“ und möchten das Potential der Bibliothek durch Erweiterung der Öffnungszeiten und der personellen Ausstattung weiter ausschöpfen. Durch entsprechende technische Ausstattung soll die Bibliothek so auch am Abend und an den Wochenenden geöffnet haben. Außer persönlicher Beratung wäre alles möglich: Bücher ausleihen, Zeitschriften und Bücher lesen, Spiele spielen oder sich einfach nur in der Bibliothek aufhalten und sich treffen. 
Erinnerungskultur stärken! 
Die Erinnerungskultur ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Demokratie. Sie fördert Toleranz und Miteinander. Moderne Gedenkstätten und Gedenkinitiativen müssen auskömmlich finanziert werden. Wir unterstützen alle Initiativen, die vor Ort das Gedächtnis auch an einzelne Menschen wachhalten, die auf lokaler Ebene die Geschichte aufarbeiten und sich gegen das Vergessen engagieren. Vielerorts sind Straßen und Plätze nach Personen benannt, deren geschichtliche Rolle aus heutiger Sicht fragwürdig erscheint. Wir wollen den kritischen Diskurs in der Zivilgesellschaft über dieses Erbe anregen und offensiv führen. 
Schutz des baukulturellen Erbes 
Wir setzen uns für den Schutz des baukulturellen Erbes ein. Historische Gebäude und öffentliche Räume wollen wir bewahren und deren architektonische Werte erhalten. Wir sehen im Erhalt ein Erfordernis des Klima- und Ressourcenschutzes, da in bestehenden Gebäuden große Mengen grauer Energie gespeichert sind. Statt Abriss und Neubau wollen wir eine Kultur des Umbaus und der Umgestaltung etablieren. 
Konkret heißt das, historische Gebäude, die nicht mehr den energetischen Standards oder der Barrierefreiheit entsprechen oder deren Bausubstanz gefährdet ist, möglichst zeitnah zu sanieren. Außerdem müssen Gebäude, deren Funktion heute nicht mehr benötigt wird, umgebaut und einer neuen Funktion und Nutzung zugeführt werden. 
Förderstipendium für Nachwuchskünstler*innen 
Die Landeshauptstadt Saarbrücken vergibt alle zwei Jahre ein Förderstipendium in Höhe von 12.000 Euro für Nachwuchskünstler*innen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik und Tanz. Die Struktur des Förderstipendiums spiegelt nicht mehr die moderne Hochschullandschaft wider. Neue Kunstformen sollten berücksichtigt und die Fördersummen erhöht werden. 
Interkulturelle Veranstaltungen 
Ausdrücklich unterstützen wir Initiativen bei der Ausrichtung von interkulturellen Kulturveranstaltungen, zum Beispiel den Orientalischen Markt in Burbach. Wir begrüßen weitere derartige Initiativen auch in anderen Saarbrücker Stadtteilen und fördern solche. 
Festivals fortführen! 
Wir setzen uns entschieden für die auskömmliche weitere Finanzierung der Leuchtturmprojekte FFMOP (Filmfestival Max-Ophüls-Preis) und das Deutsch-Französische Theaterfestival ein. Perspektivisch möchten wir das Theaterfestival auch in der Großregion verankern. Wir möchten erreichen, dass Reihen wie die Jazz-Zeit und Sommermusik konsequent fortgeführt werden, um die kulturelle Vielfalt und musikalische Begeisterung unserer Gemeinschaft zu unterstützen und zu fördern. 
Modernes Musikzentrum 
Wir setzen uns für den Erhalt und die Modernisierung der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken ein. Unsere Vision ist ein zukunftsweisendes Musikzentrum Saar, das nicht nur als Bildungseinrichtung dient, sondern auch als inspirierende Aufführungsstätte. Mit flexiblen Räumlichkeiten wollen wir die künstlerische Vielfalt fördern und einen Ort schaffen, der für Studierende, Lehrende und die breite Öffentlichkeit zugänglich ist. So entsteht ein lebendiges Zentrum, das Talente anzieht und die kulturelle Szene unserer Region bereichert. 
Barrierefreies Filmhaus 
Seit Anfang der 1990er Jahre bemühen wir uns um einen barrierefreien Zugang zum Filmhaus für alle Saarbrücker Mitbürger*innen. Trotz eines entsprechenden Stadtratsbeschlusses kann dieser barrierefreie Zugang aus verschiedenen Gründen wie Denkmalschutz und Brandschutz laut Aussage des Kulturdezernates in der Mainzer Straße nicht umgesetzt werden. Konkret fordern wir einen neuen Anlauf, um allen Mitbürger*innen den barrierefreien Zugang zu unserem kommunalen Kino zu ermöglichen. Sollten die baulichen und denkmalpflegerischen Hürden unüberwindbar sein, muss die Standortfrage diskutiert werden. Als Grüne setzen wir uns für den Erhalt unseres Filmhauses ein, aber für alle Bürger*innen.

10. Verwaltung und Digitalisierung 
Wir möchten die Chancen und Risiken der Digitalisierung nutzen und nicht einfach auf uns zukommen lassen. Stattdessen verstehen wir die digitale Transformation als konkrete und drängende kommunale Entwicklungsaufgabe, die wir aktiv und gemeinsam mit der Wirtschaft und den Träger*innen des gesellschaftlichen Lebens angehen müssen. Dazu möchten wir eine kommunale digitale Agenda auf Grundlage des Smart City Konzeptes erstellen und weiterentwickeln. 
Wir erarbeiten ein Leitbild und konkrete Entwicklungsziele, indem wir die verschiedenen Handlungsfelder kommunaler Digitalisierung identifizieren. Dazu gehören Infrastruktur, Klimaschutz, Bildung, Verwaltung, Handel/Tourismus, Verkehr und Teilhabe. Wir überprüfen mögliche Wege und Maßnahmen anhand von Best-Practice Beispielen und führen konkrete Umsetzungen durch. Die dafür benötigten Haushaltsmittel sind wichtige Investitionen in unsere Zukunftsfähigkeit. 
Der Einsatz von KI in der Verwaltung bietet großes Potenzial. Er kann dazu beitragen, Umweltschutz, nachhaltige Mobilität und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Saarbrücken sollte bei der Umsetzung konkreter Projekte auf offene Standards, starke regionale Netzwerke und Einrichtungen für den Forschungstransfer zurückgreifen. Dadurch können technologische Abhängigkeiten vermieden und lokale Innovationen gefördert werden. Saarbrücken kann als Landeshauptstadt zum Vorreiter für den innovativen Einsatz von KI in der Verwaltung werden. 
Der Schutz digitaler Bürger*innenrechte ist unerlässlich. Wir setzen uns für inklusive und zugängliche digitale Dienste ein, die niemanden ausschließen und allen Bevölkerungsgruppen offenstehen. Dabei achten wir besonders auf Datenschutz, IT-Sicherheit, Transparenz und Diskriminierungsfreiheit. 
Dementsprechend fordern wir die Einführung ethischer Selbstverpflichtungen für den Einsatz von KI in der Verwaltung. Wir plädieren für sozial und ökologisch ausgerichtete Technologieprojekte. Außerdem fordern wir umfassende Schulungsprogramme sowohl für kommunale Entscheider*innen als auch für die breite Bevölkerung, um das Verständnis und die Kompetenz im Umgang mit KI zu stärken. Schließlich setzen wir uns für die Entwicklung eines modernen und smarten städtischen Mobilitäts- und Umweltkonzepts ein. Dies sollte auf einem simulierten digitalen Zwilling der Stadt, offenen Datenräumen und prädiktiven Modellen basieren. Wir wollen sicherstellen, dass KI zum Nutzen aller eingesetzt wird und unsere grünen Werte unterstützt. 
In der Verwaltung gibt es trotz vieler Fortschritte noch Potenzial durch Digitalisierung und verstärkte Nutzung von KI-basierten Lösungen. Diese können beispielsweise bei Verkehrssimulationen und – transformationen, Projektplanungen und Effizienzsteigerungen eingesetzt werden. Konkret bedeutet das auch, dass KI-Lösungen transparent genutzt werden und ethischen Selbstverpflichtungen unterliegen. Die Verwaltungsleistungen sollen digital und inklusiv gestaltet werden, aber auch analoge Teilhabemöglichkeiten an allen städtischen Diensten bieten. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass gleiche Regelungen auch für kommunale Unternehmen gelten.
Digitale Bürger*innendienste und -beteiligung 
Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Bürger*innennähe und Effizienz. Wir setzen uns für die Entwicklung digitaler Bürger*innendienste und – beteiligungsmöglichkeiten ein. Dadurch soll der Zugang zu städtischen Services erleichtert werden und die Bürger*innen sollen aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Saarbrücken soll eine moderne Stadtverwaltung mit zeitgemäßen digitalen Angeboten haben. 
Wir setzen uns für eine einfache und unkomplizierte Bereitstellung von Verwaltungsleistungen ein. Dazu fördern wir die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen, die zügige Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, stimmen den Bedarf mit anderen Kommunen ab und führen vorhandene Werkzeuge für digitale Verwaltungsprozesse ein. Auf diese Weise unterstützen wir nicht nur die gemeinsame Umsetzung von Digitalisierungsprojekten, sondern helfen auch den Menschen vor Ort, Zeit und Kosten zu sparen. 
Dazu wollen wir digitale Plattformen für Bürgerdienste einführen und ausbauen, Online Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger*innen schaffen und die barrierefreie Nutzung digitaler Angebote sicherstellen. Insbesondere die Saarbrücken App sollte fortentwickelt, modernisiert und um Angebote erweitert werden. 
E-Government und Verwaltungsmodernisierung 
Die Digitalisierung bietet die Chance, Verwaltungsprozesse effizienter und serviceorientierter zu gestalten. Wir setzen uns für die konsequente Umsetzung von E-Government und die Modernisierung der Verwaltung ein. Unsere Vision ist eine zeitgemäße, effiziente und bürgernahe Stadtverwaltung. Wir vertreten den Grundsatz von Offenheit und Transparenz. Deshalb engagieren wir uns dafür, die Prinzipien des Open Government in unserer Stadtverwaltung zu verankern und bei allen Stadtratsbeschlüssen zu berücksichtigen. 
Datenschutz und IT-Sicherheit 
Mit der Digitalisierung entstehen Herausforderungen im Bereich Datenschutz und IT-Sicherheit. Wir setzen uns dafür ein, dass bei der Einführung digitaler Lösungen höchste Standards im Datenschutz und in der IT-Sicherheit eingehalten werden. In Saarbrücken sollen digitale Angebote vertrauenswürdig und sicher sein. 
Deshalb werden wir die Datenschutzbestimmungen in digitalen Anwendungen strikt einhalten. Wir wollen sicherstellen, dass kontinuierliche Schulungen zur Sensibilisierung für IT-Sicherheit durchgeführt und transparente Informationen über den Umgang mit persönlichen Daten gegeben werden. 
Offene Daten und Transparenz 
Transparenz und der Zugang zu Informationen sind grundlegend für eine demokratische Gesellschaft. Wir setzen uns für die Bereitstellung offener Daten und Transparenz in der Verwaltung ein. Saarbrücken soll eine Stadt sein, in der Bürger*innen einfachen Zugang zu relevanten Informationen haben und aktiv am demokratischen Prozess teilnehmen können. 
Als Grüne setzen wir uns für den Schutz und die sinnvolle Nutzung kommunaler Daten ein. Unser Ziel ist es, die kommunale Datenhoheit als Kriterium bei der kommunalen Beschaffung zu verankern Wir möchten europäische Softwareanbieter fördern. Unsere Politik steht für Transparenz, Bürgernähe und eine nachhaltige digitale Infrastruktur.
Deshalb wollen wir für ein grünes Saarbrücken kommunale Beteiligungen dazu ermutigen, Daten zu veröffentlichen und offen zu lizenzieren (Open-Data) und den Einsatz von barrierefreier Open Source zu stärken. 
Digitalisierung der Bildungseinrichtungen 
Die Digitalisierung ermöglicht die Modernisierung von Bildungseinrichtungen und die Förderung zeitgemäßer Lernmethoden. Wir engagieren uns für die Digitalisierung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, um Schüler*innen und Lehrende mit notwendigen digitalen Kompetenzen 
auszustatten. Unser Ziel ist es, Saarbrücken zu einer Stadt zu machen, in der digitale Möglichkeiten die Bildung stärken. 
Funktionierende IT und einsatzbereite Lernsoftware sind für eine zukunftsorientierte Bildung unverzichtbar. Die Verantwortung für Instandhaltung und Wartung darf jedoch nicht bei den Lehrkräften abgeladen werden. Deshalb setzen wir uns dafür ein, den Posten des “Digitalhausmeisters“/der „Digitalhausmeisterin“ in unseren Schulen zu etablieren. Diese Fachkraft soll die schulische IT-Infrastruktur betreuen und somit moderne Lernmöglichkeiten sicherstellen. Unser Ansatz zeigt unser Engagement für nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen im Bildungssektor. Wir möchten diesen Sektor fit für die digitalisierte Welt machen. 
Smarte Stadtkonzepte und Digitalisierung im Verkehr 
Die Vernetzung städtischer Systeme kann Verkehrslösungen effizienter und umweltfreundlicher gestalten. Wir setzen uns für smarte Stadtkonzepte und die Digitalisierung im Verkehr ein, um die Mobilität in Saarbrücken zu verbessern. Unser Ziel ist es, Saarbrücken zu einer Stadt zu machen, die intelligente Technologien nutzt, um Verkehrslösungen zu optimieren. 
Um den Klimaschutz und die Lebensqualität vor Ort zu verbessern, möchten wir Messgeräte im öffentlichen Raum aufstellen. Diese Daten helfen uns, den Verkehrsfluss zu optimieren, Hitzeinseln zu identifizieren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie Parkplätze zu verbessern. Die datenbasierte Entscheidungsfindung ist ein wichtiges Werkzeug, um faktenbasierte Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes und der städtischen Entwicklung zu ermöglichen. Wir möchten eine zukunftsorientierte Stadtgestaltung vorantreiben und gleichzeitig die Lebensqualität unserer Gemeinden steigern. Dazu setzen wir moderne Technologie ein und nutzen Daten. 
Digitale Kultur und Teilhabe 
Die Digitalisierung soll allen Bürger*innen zugutekommen. Wir setzen uns dafür ein, eine digitale Kultur zu fördern, die die Teilhabe aller ermöglicht. Saarbrücken soll eine Stadt sein, in der digitale Angebote für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten zugänglich sind. 
Wir treten für eine Gesellschaft ein, die durch Kunst und Kultur belebt und bereichert wird. Daher streben wir an, den öffentlichen Raum als Plattform zur Darstellung von Kunst und Kultur zu nutzen. Wir planen, bestehende Infrastrukturen wie öffentliche Flächen und Bildschirme zu nutzen, indem wir Kulturvereine und Kunstakademien einbeziehen. 
Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass städtische Museen ihre Digitalisate von gemeinfreien Kunstwerken öffentlich zugänglich machen. Unser Ziel ist es, Kunst und Kultur für alle Menschen zugänglich zu machen und öffentliche Flächen mit Kunstwerken anstelle von Werbung zu gestalten. Kunst und Kultur fördern die soziale Kohäsion und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Sie sind auch eine wichtige Quelle für Diskurs und Austausch im demokratischen System.

Ehrenamtliches Engagement bildet das Rückgrat unserer Gesellschaft. Um dies zu stärken, schlagen wir die Einführung des „Mitwirk-O-Mat“ vor. Der Mitwirk-O-Mat verbindet Interessierte mit geeigneten Initiativen. Wir erleichtern den Zugang zum Vereinsleben, fördern Nachwuchs und verbessern die gesellschaftliche und politische Teilhabe vor Ort. Dadurch wird die Teilhabe der Menschen vor Ort erleichtert.